Zum hundertjährigen Bestehen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft haben Ruedi Bind und Ueli Hurter eine handliche Schrift über den anthroposophischen Landbau herausgebracht.
Das Buch erklärt niedrigschwellig und in lockerem Design, dass Landwirtschaft ohne Pestizide und andere Gifte, ohne Kunstdünger und Ausbeutung der natürlichen Grundlagen des Planeten möglich ist. Der Auftrag, so Bind, lautete, ein Buch über biologisch-dynamische Landwirtschaft zu schreiben, das für alle Interessierten lesbar sei und gerade Journalisten und Journalistinnen ansprechen solle. Ihn selbst, so Bind, habe in der Beschäftigung mit Demeter die weltweite Ausbreitung des Impulses beeindruckt. Das schlägt sich im Aufbau des Buches nieder: Es beginnt damit, Projekte der biodynamischen Bewegung in Brasilien, Asien und Indien vorzustellen. Den historischen Anfang vor hundert Jahren in Koberwitz, Polen, findet sich dann im zweiten Teil des Buches. Wichtig sei außerdem gewesen, so der Autor Ruedi Bind, die anthroposophische Landwirtschaft als ein Teil der großen Biobewegung, als ein Glied einer größeren Gemeinschaft darzustellen.
Beispiele biodynamischen Landbaus in der afrikanischen Wüste, in den Gebirgen Asiens und als Urban Gardening in Großstädten zeigen, wie vielfältig diese spirituell orientierte Landwirtschaft ist. In kleinen Reportagen belegen die Autoren, dass das Ausrufezeichen im Titel verdient ist: Diese Wirtschaftsweise ist nicht nur ökologisch ganzheitlich, sondern im assoziativen Miteinander von Produktion, Vertrieb und Handel auch wirtschaftlich ganzheitlich und dank sozialer neuer Eigentumsformen und inklusiver Bildungsmodelle auch sozial ganzheitlich.
Buch Rudi Bind und Ueli Hurter, Biodynamisch! Geburtsstunde der biodynamischen Landwirtschaft am Ausgangspunkt der Ökobewegung. Verlag am Goetheanum 2023.