Komm, komm! Du bist die Seele,
Die Seele mir im Reigen,
Komm, komm! Du bist die Zeder,
Die Zeder hier im Reigen.
O komm! Ein Quell des Lichtes
Entspringt aus deinem Schatten,
Und tausend Morgensterne,
Sie tanzen dir im Reigen.
Hoch ist das Dach des Himmels,
Des siebenten, des höchsten,
Du ragest über alle
Mit heller Zier im Reigen.
Die Liebe hat mit Armen
Ergriffen mich am Nacken,
Ich halte dich ergriffen
Mit süßer Gier im Reigen.
Das Sonnenstäubchen tanzet,
Vom Licht der Sonn’ ergriffen,
Licht, da du mich ergriffest,
Nicht mich verlier im Reigen.
Die Stäubchen kreisen schweigend,
Denn schweigend spricht die Liebe,
Mich Schweigen lehret Liebe,
So tanz’ ich ihr im Reigen.
Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī (1207–1273).
Aus: Rumis Diwan. Projekt Gutenberg-DE.
Bild Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī, auch genannt Maulana. Malerei von Hossein Behzad, 1957.