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Wirtschaftliche Perspektive aus der Coronakrise

Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie abzufedern, unternehmen die Staaten viele Maßnahmen, die sich bisher meistens als ineffizient herausgestellt haben. Eine Möglichkeit scheint aber zukunftsfähig.


Nachdem die amerikanische Zentralbank Federal Reserve letzte Woche den Geldmarkt mit bis zu 1,5 Mrd. US-Dollar flutete, zieht nun die Europäische Zentralbank (EZB) nach. Doch die erhoffte Wirkung ist in beiden Fällen ausgeblieben, die Aktien sind nach einem kurzen Hoch wieder auf neue Tiefstände gefallen. Deutschland verspricht Hilfen für Unternehmen, Gelder für Kurzarbeit, Steuererleichterungen etc. Die vernünftigste Lösung, um den Wirtschaftskreislauf zu erhalten, ist allerdings das ‹Helikoptergeld›, d. h. eine unbürokratisch überwiesene Gutschrift an jeden Haushalt. Zu dieser Maßnahme haben sich außer Hongkong und Singapur nun auch die Vereinigten Staaten durchgerungen: Jeder Bürger, jede Bürgerin soll einen Scheck von 1000 US-Dollar erhalten, Kinder die Hälfte. Ein zweiter Scheck soll eventuell folgen. Es wird sich zeigen, dass es in dieser Krisensituation die einzig wirklich sinnvolle Maßnahme ist, um die Wirtschaft und die Haushalte zu entlasten. Die Liste der Unternehmen, die unter der Krise leiden, ist lang. Fluggesellschaften, Reisebüros, Kulturveranstalter und -schaffende, die Modebranche, die Autoindustrie etc. Eine normale Lohnfortzahlung, ohne dass das Unternehmen die entsprechenden Einkünfte hat, muss nach kurzer Zeit notwendigerweise in die Insolvenz des Unternehmens führen. ‹Helikoptergeld› hingegen sichert den Erhalt des gefährdeten Unternehmens, indem es diesem den meist größten Posten – die Lohnkosten – abnimmt. Gleichzeitig erhält es die Kaufkraft der Verbraucher, insbesondere für jene, die jetzt in Kurzarbeit müssen oder gar ihre Arbeit verlieren. Die Frage ist jetzt, ob auch in Europa dieser Weg der unbürokratischen Lösung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise eingeschlagen werden kann.


Zeichnung: Sofia Lismont

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