Für viele Menschen mag es unwahrscheinlich klingen, aber durch genaue Wahrnehmung und Achtsamkeit lassen sich die Wirkungen von Lebensmitteln erfahren und beschreiben. Die Wirksensorik erforscht dies durch ‹Empathic Food Testing› und die Schulung von Verbrauchenden in Seminaren. Wir sprachen mit Uwe Geier, der die Forschung leitet.
Wie ist Ihre Forschung um Wirksensorik entstanden? Haben Sie den Begriff neu erfunden?
Ein wichtiges Motiv war die Zusammenarbeit mit in der Wahrnehmung geschulten Menschen, besonders aus der Bildekräfteforschung. Die relativ leichte Erlernbarkeit der Beobachtung von Lebensmittelwirkung in Gruppen war eine zweite wichtige Erfahrung. Dann kam der Impuls, daraus einen wissenschaftlich akzeptierten Ansatz zu entwickeln – die Wirksensorik. Der Begriff stammt vom mittlerweile verstorbenen Jürgen Strube.
Was versteht man darunter?
Unter Wirksensorik verstehen wir unsere Methode, Wirkungen von Lebensmitteln unter anderem auf das körperliche und emotionale Befinden zu beschreiben. Dies erfolgt auch im Rahmen von Lebensmittelprüfungen. Dafür wird unter anderem ein Fragebogen genutzt, der ‹Empathic Food Test›. Darin fragen wir nach zwölf polaren Merkmalen, wie z. B. ‹wach oder müde›. Der große Unterschied zu anderen Fragebögen für sogenannte lebensmittelinduzierte Emotionen ist die Achtsamkeit. Durch eine Einstimmung der Teilnehmenden und viel Zeit für die Wahrnehmung werden die Resultate viel genauer.
Wie schult man diese Fähigkeiten zu solcher Wahrnehmung?
Jeder gesunde Mensch verfügt über das Potenzial, überraschende und tiefgehende Wirkungen von Lebensmitteln zu erfahren. Manchen fällt der Zugang leichter als anderen. Aber in unseren Seminaren für Konsumentinnen und Lebensmittelprofis machen wir die Erfahrung, wie die meisten schon nach wenigen Proben ihre Aha-Erlebnisse haben. Die Stärkung der Urteilsfähigkeit der Teilnehmenden ist dabei ein Ziel unserer Seminare.
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