Die Klimafrage beschäftigt Regierungen. Dass sie die Sache aller ist, vermittelt die Schrift ‹Atmen mit der Klimakrise› von Lin Bautze, Ueli Hurter und Johannes Kronenberg. Sie rufen anlässlich der UN-Klimakonferenz COP27 dazu auf, die Erde als lebendigen Organismus – mit dem Menschen als Partner – zu begreifen.
Krisen können zur Atemlosigkeit führen, ob bei Pandemie, Krieg oder Klimawandel. Doch wie der Mensch das Leben auf der Erde gefährdet, so ist er auch fähig, freudig «in Kooperation mit der Erde zu treten», schreibt das Autorenteam in seiner Schrift ‹Atmen mit der Klimakrise›. Ein neuer Atem entsteht, wenn sich der Mensch als Teil des lebendigen Organismus Erde begreift und vom Müssen aus Notwendigkeit zum Wollen aus freiem Antrieb kommt. So lassen sich anstehende Entscheidungen mit den Bedürfnissen der Erde abstimmen.
Die Autorin und die beiden Autoren zeigen anhand der biodynamischen Landwirtschaft auf, wie die Erde lebendig bewirtschaftet werden kann: «Mit Humus. Mit Bodenleben. Mit Wurzeln. Mit Regenwürmern. Mit Struktur. Als ein Dialog zwischen der Erde und dem Kosmos.» Auf diese Weise findet beispielsweise eine Bindung von Kohlenstoff im Boden statt. Lin Bautze, Ueli Hurter und Johannes Kronenberg ermutigen dazu, eine persönliche Beziehung zur Erde aufzubauen, statt eine Lösung abzuwarten. Denn diese Beziehung ist eine individuelle Entscheidung, die, so das Autorenteam, jederzeit ergriffen und gestaltet werden kann. Und eine individuelle Entscheidung, die Freude machen könne und dürfe.
Der Text entstand aus Gesprächen im Vorfeld der Tagung ‹Atmen mit der Klimakrise› 2021 von der Sektion für Landwirtschaft und der Jugendsektion am Goetheanum. Die Schrift wurde als Preprint bei der UN-Weltkonferenz COP27 in Sharm El-Sheikh/Ägypten vorgestellt und verteilt. Die Buchausgabe geschieht voraussichtlich diesen Monat.
Bild Aus dem Buch ‹Atmen mit der Klimakrise›, Grafik: Mark Schalken