Ende Februar besuchte Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, zur Tagung ‹Bildungsart› den Campus A am Rudolf-Steiner-Haus in Stuttgart.
Er stellte sich den Fragen von zwei Studierenden, hielt einen Vortrag und machte sich im Gespräch in kleinerer Runde ein Bild der einzelnen anthroposophischen Einrichtungen und Initiativen. Kretschmann, so Gerald Häfner, erinnerte daran, dass beim Gründungsparteitag der Grünen in Baden Württemberg ein Drittel vom anthroposophischen Achberger Kreis gewesen seien. Dabei sei Kretschmanns Frage gewesen, warum trotz der vielen erfolgreichen Initiativen Anthroposophie im öffentlichen Diskurs nicht so präsent sei. Dass er durchaus auch innere Kenntnis habe, hätte sich an einem Vergleich gezeigt, den Winfried Kretschman zog: Bei den Grünen gäbe oder gab es ja die beiden Flügel von ‹Fundis› und ‹Realos›. Anthroposophen würden das wohl ‹Luzifer› und ‹Ahriman› nennen. Eine weitere Frage spiegelte, so Gerald Häfner, seine Empathie und Präzision. Kretschmann erkundigte sich, ob es denn genug ‹wirkliche› Anthroposophen gäbe. Das ist eine schöne Frage, weil sie keine Antwort will, sondern vielmehr Anteilnahme dokumentiert.