Gerald Häfner, Leiter der Sektion für Sozialwissenschaften und früher Mitglied des Deutschen Bundestags und des Europäischen Parlaments, will die Zeit der Pandemie nutzen, um tragfähige Gedanken für eine neue, bessere Welt kennenzulernen und zu teilen.
Dafür trifft er weitblickende Menschen und fragt sie: ‹Wie wollen wir die Welt gestalten?› Die Gespräche werden monatlich veröffentlicht. Jetzt, zum Todestag von Joseph Beuys, erscheint die erste Begegnung: Johannes Stüttgen, Meisterschüler und Mitarbeiter von Beuys, aktualisiert im Gespräch mit Häfner in 80 Minuten die von Beuys betriebene Erweiterung der Kunst über das Museum hinaus zu einer gesellschaftsverändernden Kraft. Typisch für Stüttgen, formuliert er Schlüsselsätze von Beuys, wie: «Wer den Tod nicht kennt, weiß nicht, was Denken ist.» Der Künstler schildert dann, wie er den Tod als Grenze des Denkens erlebt habe und mit Beuys dann «heftig an diese Grenze stieß». Als es über die Kunst geht, folgt ein weiterer Schlüsselsatz: «Es ist das Geheimnis der Kunst, dass sie ihren Begriff nicht freigibt.» Ihn erfahre man in der Kunst dann mit der gleichen Realität wie früher ein Kunstwerk.
Podcast Die Welt gestalten