Aus dem ersten Film-Interview mit Andrea Pfaehler, Regisseurin der neuen ‹Faust›-Inszenierung im Goetheanum. (www.faust.jetzt)
Zu Goethe
Was mich bei Goethe so begeistert, ist, dass er das Untere immer mit dem Oberen verbindet. Er spricht nie über das Geistige, ohne das Irdische mit einzubeziehen, er spricht nie über das irdische Leben, ohne den Geist hereinzuholen. Dieser ständige Wechsel ist faszinierend.
Zu Regie
Ich ging zur Bühne, weil ich die Welt verändern wollte. Dann habe ich gemerkt, als Schauspielerin am Stadttheater kann ich das eigentlich gar nicht. Als Regisseurin, gerade mit Jugendlichen, fand ich: Jetzt hat das, was ich gelernt habe, einen Sinn.
Die Erfahrungen der Jugend-Theaterarbeit
Die Regiearbeit mit den Jugendlichen bedeutet, die Vorstellungen, die ich im Kopf habe, über Bord zu werfen und zu schauen, was im Miteinander entsteht, und die Liebe zu den ganz eigenen Möglichkeiten der Spieler zu entfalten.
Zu Schauspiel
Worauf es beim Schauspiel ankommt? Auf Präzision und auf Präsenz. Es ist die Kunst, im Jetzt zu sein. Durch die Intensität der Gegenwart wird es möglich, aus der Zeit herauszuspringen, in Vergangenheit und Zukunft zu wandern.
Mein Satz im Faust
Helena, 3. Akt, Faust 2: «War ich das alles? Bin ich’s? Werd’ ich’s künftig sein?»