exc-5e7dc74647c7f816da8bc4ad

Wenn sich der Nebel lichtet

Anne-Kathrin Korf studierte Eurythmie an der Euritmie-Academie in Den Haag. Seither ist sie künstlerisch und pädagogisch in zahlreichen Projekten tätig. Sowohl schauspielerisch als auch eurythmisch war sie am Goetheanum in der letzten ‹Faust›-Inszenierung und in den Mysteriendramen zu sehen. Für den ‹Faust 2020› wird sie unter anderem Homunculus verkörpern.


Figur Fujur
Blume Schnee­glöckchen
Gott Licht
Werkzeug Fantasie
Stück Romeo und Julia (ich warte immer noch auf ein Happy End)
Heldin/Held Malala Yousafzai
Künstlerin Pina Bausch

Aus welcher Landschaft kommst du?

Aufgewachsen bin ich in einem 150-Seelen-Dörfchen mit vielen Gesichtsgeranien hinter selbst gehäkelten Gardinen, bei Braunschweig. Ganz in der Nähe ein Bach, an dessen Ufer man angeblich ins Märchenwunderland gelangen kann, wenn sich der Nebel lichtet – ich habe es leider nie ganz geschafft. Gar nicht so weit entfernt liegt der Brocken. Wer dort auf den Spuren Goethes hinaufsteigt, dem zeigt die Natur, wie die Windsbraut durch die Lüfte rast und zwischen aufsteigendem Dunst leuchtend glimmernder, sich durchs Tal schlängelnder Adern «Die Hexen zu dem Brocken ziehn …».

Welcher Gedanke trägt dich?

Viele, unter anderem: «Just when the Caterpillar thought the world was over, it became a butterfly» (Chuang Tzu).

Ein Moment im ‹Faust›, der dich ergreift?

«Erhabener Geist, du gabst mir, gabst mir alles, / Warum ich bat.» Diese Worte lassen mich immer wieder erschaudern. Sie leiten den Wendepunkt der Handlung ein. Es ist der Moment des Zur-Ruhe-Kommens im Einklang mit der Natur. Das Erkennen und zugleich die Vorahnung auf das, was nun unausweichlich folgen wird.


Lieb das Böse gut! – Faust I & II im Goetheanum ab Juni 2020

Print Friendly, PDF & Email

Letzte Kommentare