Wenn sich der Esel in die Gans verliebt

Vom 10. bis 12. März trafen sich 60 Figurenspielende zum Thema ‹Humor› und Bildhaftigkeit›. Der Auf- und Abbau von neun Spielbühnen ließ erleben, was alles Figurenspiel braucht: Kulissen, Tücher, Transparente, Puppen und Beleuchtung.


Die Aufführungen zeigten, wie individuell die Spielerinnen und Spieler ihre Inszenierungen mit humorvollen Elemente ausstatten. Unerwartete Wendungen können humorvoll sein, etwa wenn sich ein Esel in eine Gans verliebt und darunter leidet, ihre Sprache nicht zu verstehen. Von der Waldfee in eine Gans verwandelt, trifft er später am See statt der Gans eine junge Eselin, denn die Geliebte hatte denselben Wunsch an die Waldfee und sich ihrem Geliebten gestaltlich anverwandeln lassen.

In der Eurythmie und der Sprachgestaltung zeigte sich zudem, dass jede Übertreibung, wenn sie bewusst ergriffen wird, komisch wirkt. Es war viel handwerkliches Geschick zu sehen. Jemand baute aus einem Pappkarton eine Bühne mit Vorhang, Beleuchtung und Requisiten. Das farbige Licht für ein Transparentspiel lieferten bemalte Glühlampen.

Debora Kleinmann zeigte, wie sich die Haltungen des Kindes, des Clowns, im Staunen und in der Hingabe gleichen. Beim Clown kommt die Ich-Kraft dazu, um Distanz einzunehmen, das Geschehen zu reflektieren. Ihre Erfahrung: durch Intutition Menschen mit Demenz zu erreichen. Der Einsatz ist voll Risiko; doch wenn man ein Wort aufgreift und damit spielt, öffnet sich eine Tür zum Menschsein.


Bild ‹Der Esel und die Gans›, Die Blaue Märchenbühne. Foto: Sebastian Jüngel

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