Die Party ist vorbei, die Menschheit wird erwachsen: Ob Reisen, Feiern oder Sportereignisse – Gewissen und Verantwortung melden sich zu Wort.
Vor zwei Jahren, Anfang Dezember, gab es eine spektakuläre Sonnenfinsternis im Süden Argentiniens auf Feuerland. Die Studienreise zur Schwarzen Sonne sowie den Pinguinen und den größten Gletschern der Erde war geplant und von ausreichend Mitreisenden gebucht. Die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung und dann noch mehr die Einsicht, dass trotz CO₂-Ausgleich solch eine Reise um die halbe Welt nicht mehr geht. Wir werden erwachsen – so hat der kürzlich verstorbene Biologe Wolfgang Schad dieses menschheitliche Erwachen beschrieben. Jetzt erwachen wir im Sport. Man müsse tolerant gegenüber der Kultur des Gastgeberlandes sein und außerdem gehe es um das sportliche Ereignis – diese Formel hat ihr Verfallsdatum überschritten. Die Welt hört mit der Seitenlinie nicht auf, sondern umfasst auch die Menschen- und Arbeitsrechte im Gastgeberland, umfasst auch die Korruption in den Sportverbänden. «Die Party ist vorbei.» Dieser Abgesang auf sorglose Ressourcenverschwendung hat das Ohr der Sportbegeisterten gefunden. Die neue Party beginnt, wenn nicht Dritte die Zeche zahlen, wenn alle am Tisch sitzen.
Titelbild Eindrücke von der Buchvorstellung. Foto: Lin Bautze