Weil’s hilft

Der Initiative ‹Weil’s hilft› vom Patientenverbund ‹Gesundheit aktiv›, dem ‹Kneipbund› und der Fördergemeinschaft ‹Natur und Medizin› ist es gelungen, innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Wochen 50 000 Unterschriften zugunsten homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel zu sammeln. Ein Gespräch mit dem Initianten Stefan Schmidt-Troschke.


Stefan Schmidt-Troschke

Hat Sie das Ergebnis überrascht? Wie bewerten sie den Ausgang der Petition?

Ich hatte anfangs kein rechtes Gefühl dafür. Es geht ja darum, in sehr kurzer Zeit viele Menschen anzusprechen und zu überzeugen, aktiv abzustimmen. Grundsätzlich schätze ich das Potenzial innerhalb der Bevölkerung als groß ein und denke, dass wir auch auf eine hohe Zahl an Offline-Unterschriften hoffen können. Das Ergebnis in dieser Eindeutigkeit bestätigt unsere Einschätzung, dass ein großer Teil der Bevölkerung die Homöopathie, aber auch andere komplementäre Verfahren wie die Anthroposophische Medizin, sehr schätzt.

Wie geht der Prozess parlamentarisch weiter?

Ende April werden wir die Gelegenheit haben, unser Anliegen mit dem Petitionsausschuss und Mitgliedern der Bundesregierung öffentlich zu diskutieren. Wir hoffen, dass wir so noch Einfluss nehmen können auf den parlamentarischen Prozess der Gesetzgebung. Derzeit liegt uns noch kein Entwurf zu dem geplanten Gesetz vor, mit dem die angekündigten Einschränkungen der Erstattung von Homöopathie und Anthroposophischer Medizin umgesetzt werden sollen. Auch ist noch nicht klar, in welchem Rahmen weiterer Regelungen die Gesetzesänderung kommt.

Was können Interessierte weiterhin tun?

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir zu einer weiter wachsenden Gemeinschaft von Menschen in der Zivilgesellschaft werden, die sich zusammenschließen und sich bei ‹Weil’s hilft› und ‹Gesundheit aktiv› registrieren. Wir fordern von dort aus zu weiteren Aktionen auf, wie beispielsweise dazu, auf die jeweiligen Abgeordneten des eigenen Wahlkreises zuzugehen. Dazu geben wir Hilfestellung und weitere Anregungen. Es kommt darauf an, dass die Politik, Krankenkassen sowie alle weiteren Akteure und Akteurinnen im Gesundheitswesen verstehen: Gesundheitsbezogene Leistungen sind für die Bürgerinnen und Bürger. Diese wissen am besten, was ihrer Gesundheit dient und was nicht. Sie müssen auf Augenhöhe mitgestalten können, und da ist unsere Aktion ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.


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Titelbild Sofia Lismont

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