Was meine ich mit Inspiration?

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Inspiration als mittlere der drei Erkenntnisstufen – deren Übergänge in gewisser Weise auch wieder fließend zu denken sind – am schwersten in ihrer Eigenständigkeit zu fassen ist: Sie schließt sich an die Imagination an, indem sie die auf der ersten Stufe gewonnenen, noch persönlich gefärbten Bilder in «objektive Imaginationen» (S. 67) umwandelt; und indem der Übende auf dieser Erkenntnisstufe wirklich in das geistige Erleben eintritt und zu Wesensbegegnungen kommt, führt sie unmittelbar in den Zustand der Intuition über. Dieser Übergangs- oder Schwellen-charakter ist ein Grundzug der Inspiration.


Aus Martina Maria Sam (Hg.), Rudolf Steiner. Herzdenken – über inspiratives Erkennen. Rudolf-Steiner-Verlag, 2014.

Grafik Sofia Lismont

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