Nur wer der Welt und anderen Menschen begegnet, kann er oder sie selbst werden. Wir zeigen einem anderen Menschen etwas in der Welt. Die triadische Intentionalität des Zeigens ist typisch menschlich.
Der Anthropologe Tomasello fand heraus, dass ein Menschenkind im Gegensatz zum Tier die zeigende Geste versteht und dazu veranlagt ist, nicht nur selbstsüchtig zu sein, sondern sich in andere hineinzuversetzen. Die freie Entwicklung dieser Naturveranlagung ist überlebenswichtig. Dazu ist es erforderlich, von der Drei zur Vier zu gehen und auch etwas von der Vierheit von Welt und Mensch zu verstehen. Die Zeit offenbart sich uns dreigliedrig als Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit. Jedes Geschehen ist zuerst künftig, ereignet sich in der Gegenwart und ist danach vergangen. Unser klares Bewusstsein davon fließt in die entgegengesetzte Richtung. Das bedingt den Doppelstrom der Zeit. Senkrecht auf diesen ‹horizontalen› Doppelstrom steht die Emanation von Geist bis Physis, aus der heraus wir urteilen. Viergliedrig ist das Ereignis der Wirklichkeit. Jede Richtung bildet ein Wesensglied des Menschen. Ihre Fügung ist seine Schöpfung. Der Mensch ist dazu bestimmt, vom Objekt zum Subjekt dieser Schöpfung zu werden. Wenn freies Erkennen die vier Richtungen zusammenfügt, ereignet sich Wahrheit. Da das zu wenig geschah, gerieten Mensch und Welt etwas aus den Fugen. Worauf es ankommt, ist die Kunst der Fuge. Aber hier kann, anders als beim Spielen von Bachs Schöpfung, jeder Mensch ein Künstler sein. Vom Urbeginn dazu veranlagt, ist sie oder er im Begriff, es zu werden.
Grafik: Sofia Lismont