Das Spiegelungsgesetz lehrt uns, dass die neue Sternenweisheit unserer Epoche – als Spiegelung der dritten Epoche – wieder mit einer realen Geistwelt rechnen wird.
Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass die neue Sternenweisheit unserer Kulturepoche etwas anderes sein wird als das Arbeiten mit Geburtshoroskopen. Spiegelung bedeutet nach Rudolf Steiner Durchchristung des Früheren. Wörtlich sagt er, dass dasjenige, was entstehen wird, «ein von dem Christusimpuls durchzogenes Auferstehen der Astrologie» sein wird (GA 144, 3.2.1913). Diese Brücke wird geschlagen, wenn eingesehen wird, dass Christus ein kosmisches Wesen ist. Er lebte die aktuelle Sternenkonstellation dar, die am Himmel da war. Er lebte nicht die Geburtskonstellation dar. Der Mensch wird heute ein Suchender nach seinem Sternen-Ich. Indem der Geist des Kosmos Mensch wurde und durch den Tod ging, können wir heute unsere Suche nach dem Sternen-Ich durch den Tod in die geistige Welt tragen. Das Erste, was der Mensch nach dem Tode erlebt, ist sein Lebenspanorama. Dieses Lebenstableau webt in der Sternenkonstellation des Todesmoments zusammen. So wie die Sternenkonstellation bei der Geburt auf Erden die Erfahrungen in der vorgeburtlichen Geistwelt ausdrückt, so ist die Sternenkonstellation im Todesmoment eine Zusammenfassung des zu Ende gegangenen Lebens, eine Zusammenfassung in kosmischer Schrift.
Aus: Leo de la Houssaye: Auf dem Weg zu einer neuen Sternenweisheit. Dornach 2007
Grafik: Sofia Lismont