«Wenn Kollege Z das sagt, garantiere ich, dass Kollege Y direkt das Gegenteil dazu sagen wird; und wenn O was sagt, höre ich gar nicht mehr hin, denn es ist immer dasselbe und dauert immer zu lange.»
Unsere Gewohnheiten finden wir nicht nur im Spiegel des Klassenzimmers, also im Raum wieder. Noch tiefere Gewohnheiten sitzen in unseren Denkabläufen, in den Denkgewohnheiten, in den Hör- und Antwortgewohnheiten. Im Gespräch von Mensch zu Mensch werden diese Gewohnheiten nicht so bewusst wahrgenommen, da man ja meistens beim Sprechen auf den Inhalt achtet. In der Konferenz aber, wo man auch Wahrnehmender eines Gespräches ist, treten diese Gewohnheiten scharf ans Tageslicht. Der ganze Zirkus menschlicher Unzulänglichkeiten kann in der Konferenz in peinlich greller Beleuchtung sichtbar werden.
Das Herz ist nicht zu betrügen.
Aus Christof Wiechert, Lust aufs Lehrersein?! – Eine Ermutigung zum (Waldorf)-Lehrerberuf. Dornach 2011.
Grafik Sofia Lismont
Peter Selgs Ausführungen lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Sie müssen jeden Anthroposophen tief berühren, weil er fühlt, dass vieles was Rudolf Steiner anprangerte, auch heute noch nicht behoben ist und uns weiterhin beschäftigen wird.