Waldorfpädagogik gegen institutionellen Rassismus

Ende September hatte der Fachbereich Bildungswissenschaft der Alanus-Hochschule zum Internationalen Campus Waldorf eingeladen. Ida Oberman sprach darüber, wie Waldorfpädgogik hilft, sich als Weltenbürger zu verstehen.


Ida Oberman

Ein Mosaik aus Menschen auf dem Bildschirm: aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Neuseeland, Brasilien, Nordamerika. International eben, und englischsprachig. Jost Schieren begrüßt Ida Oberman. Sie hat in Oakland (Kalifornien) die Community School for Creative Education gegründet, ist Erziehungswissenschaftlerin und promovierte zu Waldorfpädagogik. Als Jüdin hat sie Rassismus selbst erfahren. Zu Beginn schildert sie die zunehmende Separierung in Amerika, die nicht mehr nur mit Rasse zu tun hat, sondern auch zwischen arm und reich stattfindet. Trotz der marktwirtschaftlichen Forderungen, multiethnisch verhandeln zu können, verkleinert sich diese Fähigkeit im Alltag immer mehr. Die Art, wie wir aufwachsen, mit wem wir uns verbunden fühlen, prägt Kinder. Aber Gleichheit unter Menschen entsteht nicht nur durch Kontakte zu verschiedenen Kulturen. Die Waldorfpädagogik hat schon vor 100 Jahren angelegt, dass es eine strukturelle Gleichheit in den Fächern selbst gibt. Nicht nur wissenschaftlich, nicht nur künstlerisch, nicht nur intellektuell. Der Fremdsprachenunterricht ab der 1. Klasse fördert das Einfühlungsvermögen in andere Kulturen ebenfalls, und zwar in dem Kindesalter, wo das Gehirn nach Hinweisen sucht und speichert, mit wem es sich verbinden kann. Auch die Feste, die traditionsübergreifend sein sollten, helfen, keinen institutionellen Rassismus zu veranlagen. Das Online-Treffen ist jetzt frei zugänglich, ein Reinhören lohnt sich.


Siehe YouTube Kanal ‹Alanus Hochschule Fachbereich Bildungswissenschaft›

Titelbild: Ida Oberman im Vortrag

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