«Die Unternehmer von heute sind die Eingeweihten früherer Zeit.» Das erklärte Jörgen Smit, Anthroposoph und Pädagoge, in einer Arbeitsgruppe der Jugendsektion Anfang der 90er-Jahre. Es ging um die Frage, wie die Klugheit vom Kopf in die Glieder komme, wie der Handlungs-Gap zwischen Wissen und Tun zu überbrücken sei. Einen Becher ‹Coffee to go› herzustellen braucht 200 Liter Wasser. Lässt dieses Wissen uns weniger oder anderen Kaffee trinken? Wie wird ein Gedanke zur Tat? Innezuhalten und so der Idee Gewicht zu verleihen, sie ins Herz zu senken, führt vom Wissen über das Gefühl zum Tun, macht aus dem klugen den guten Menschen. Das ist die kleinste Pause. Den mittleren Stopp gibt die Nacht. Was wir heute erleben und bedenken, wird morgen zum Schritt, zum neuen Griff. Die große Pause ist der Tod,– das lehrt die Anthroposophie. Was du in einem Leben erfährst, verstehst und dir so zu eigen machst, das senkt sich in der großen Nacht für ein nächstes Leben in die Glieder. Rudolf Steiner wählt in seiner Menschenkunde ein geometrisches Bild für dieses Geheimnis. Zieht man eine Seite eines Kreises über das Unendliche und dann wieder zu sich, so werden aus dem Kreis die Äste einer Hyperbel. Aus dem Rund, Bild des Kopfes, werden die gestreckten Bögen eines Knochens, Bild des Willens. Drei Pausen schlagen die Brücke vom Klugen zum Guten: Innehalten, Schlafen und Sterben.
Illustration Grafikteam der Wochenschrift