Unser Verhältnis zur Natur wird weitgehend durch die Vorstellungswelt bestimmt, in der wir leben, und durch die Richtung, in die wir – leider meist noch automatisch – unser Bewusstsein lenken.
Gewöhnlich erleben wir uns von einer Welt von Gegenständen umgeben, die so, wie sie in unserem Bewusstsein auftauchen, auch ohne uns da sein könnten. Wir glauben, außerhalb von uns Gegenstände zu sehen, und bemerken nicht, dass wir sie – damit sie uns so erscheinen – zugleich in einer bestimmten Weise vorstellen müssen. Wir übersehen meistens, dass die Wirklichkeit dieser Gegenstände auf Zusammenfügen zweier Erfahrungen beruht, die auf ganz verschiedenen Wegen gewonnen werden: der von außen kommenden Wahrnehmung und des von innen hervorgebrachten Begriffs. Während also unser Bewusstsein ganz von uns weg nach außen auf die Gegenstände gerichtet ist, vollziehen wir in uns etwas, was wesentlich den Charakter des Erscheinungsbildes mitbestimmt.
Aus Jochen Bockemühl, Erscheinungsformen des Ätherischen. Stuttgart 1985, S. 11.
Grafik Sofia Lismont