Zur Gesellschaft nicht nur durch Arbeit beitragen, sondern sie auch als Künstler mitgestalten − das bietet die Theatergruppe Strahlkraft an. Sie besteht seit 2012 als begleitendes Angebot innerhalb der Werkgemeinschaft für Berlin und Brandenburg, einer sozialtherapeutischen Einrichtung für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Gespräch mit Albertine Lemmer, Eurythmistin und Leiterin der Theatergruppe.
Ihr nächstes großes Projekt ist ‹Faust II›. Wie kam es dazu?
Als ich in der Werkgemeinschaft begann, studierte ich das ‹Paradeisspiel› ein. Aus dieser ‹Urgruppe› bildete sich ein Ensemble, mit dem ich zunächst ‹Jedermann› und später Goethes ‹Faust I› aufführte. Die Arbeit war unglaublich lebendig und voller Leuchtkraft.
Wo finden Sie Unterstützung, damit diese Theatergruppe bestehen kann?
Die größte Unterstützung liegt im Ensemble. Das Engagement und die stetig wachsenden Fähigkeiten sind der Boden, der den Impuls zum Strahlen bringt. Wichtig ist natürlich, dass der Leitungskreis der Werkgemeinschaft hinter dem Projekt steht; ein Mitglied ist momentan sogar aktiv im Schauspiel eingebunden. Bestand hat alles nur durch ein starkes Vertrauen in die geistige Welt.
Wie wirkt sich das Theaterspiel in der LebensWerkGemeinschaft aus?
Die Wirkung im Haus ist mächtig. Die Menschen spüren, dass hier etwas über das materielle Leben hinausgehend gestaltet wird. Das gilt sehr stark für die Menschen mit Assistenzbedarf.
Was wünschen Sie sich auf Basis Ihrer Erfahrung für die Zukunft der sozialtherapeutischen Einrichtungen?
Ich kann nur für unsere Gemeinschaft sprechen. Hier wünsche ich mir, dass die Theatergruppe weiter leben und strahlen darf, gerade in einer auf Produktion ausgelegten Werkstatteinrichtung, und dass sie vielleicht sogar über unsere Kreise hinaus bekannt wird.
Mehr: theatergruppe-strahlkraft.de
Foto: Albertine Lemmer