Ruth Dubach hat ihren Gedichtband unter dem Titel ‹Tore› neu herausgegeben. Sie bittet den Leser darin, durch vier Tore zu schreiten. Eine Auswahl der Seidenstickerin Adelheid Ritter vertieft in edelster Weise die Erlebnisse beim Durchschreiten der Tore.
Wie Ruth Dubachs Gedichte, sind die Bilder nicht so sehr auf ein äußeres Verstehen gerichtet. Jedes Gedicht, jedes Bild ist wie ein Weg durch ein Tor zu einer zunächst fremden und dann immer bekannter werdenden Welt. Welten, die in ihrer Farbigkeit klingen und sprechen, wie im Träumen oder Meditieren.
Die Nähe zu den Lesern beginnt schon damit, dass uns alle Gedichte – bis auf eine Art michaelische Legende in der Mitte der Buches – in Dubachs Handschrift entgegenkommen.
Das erste große Tor führt in das Königreich des Humors, das zweite in den Kreis der Jahreszeiten, das dritte zu Wegen der Verwandlung und das vierte zum Gang in die Zukunft. Ruth Dubach wählte bewusst die Welt des Humors als Beginn, um die Seele mit Lebensleichte und gleichzeitigem Tiefsinn für die nächsten, immer tiefer das Gemüt berührenden Tore vorzubereiten. Ihr tiefes Mitleiden mit der Welt, mit Tod und Verzweiflung wandelt sich stets zu dem Tor: Tod und Auferstehung.
Beide Künstlerinnen möchten uns Wege zu spirituellen Welten in Zeit und Ewigkeit öffnen. Ein Hinweis von Ruth Dubach mag helfen: Achtet darauf, was zwischen den Gedichten und Bildern geschieht. So wie die tiefsten Erlebnisse und Eingebungen uns zwischen Ausatmen und Einatmen geschehen können, offenbart sich auch das Geistige in der Musik. Mögen diese Sprache und diese Farbwelten das Unhörbare zum Klingen bringen.
Das Ringbuch kann in der Buchhandlung am Goethanum, im Farbenspiel, Arlesheim, und in der Buchhandlung Bider und Tanner, Basel, für 30 Franken erworben werden.