Sucht man im Englischen nach Dank, ist man schnell beim oberflächlichen ‹thanks›. Meint man es ehrlich, sagt man «thank you», immer zum anderen gewendet, oder noch eine Stufe tiefer, «I am grateful».
Dahinter steckt das Lateinische «gratias», wiederum zurückführend auf ‹grate›: ‹angenehm›, ‹wohltuend›. Geht man sprachlich noch weiter zurück, kommt man zum indogermanischen ‹gwere›, was ‹geneigt›, ‹gefällig›, ‹wohlwollend› meint.
Um also Oberflächlichkeit zur vermeiden und ein echtes Gefühl auszudrücken, muss man sich im Englischen etwas umschreibender ausdrücken. Shakespeare lässt das Folgende sagen: «O Lord that lends me life, Lend me a heart replete with thankfulness!» Darin liegt so viel, dass es sich kaum übersetzen lässt. Das Wort «lend me life», ‹verleihe mir Leben›, sollte mir auch ein Herz verleihen, das sich auf ewig mit Dankbarkeit erfüllt. (King Henry VI, Teil 2, 1. Akt, 1. Szene).
So kommen wir zu dem Wort ‹thankful›, ‹von Dank erfüllt›. Thank und think nämlich stehen im Altgermanischen nah beieinander. So als ob das Innere mit herzdurchtränkten Gedanken an etwas Bestimmtes erfüllt werde.