«Dieses ewige Hervorgehen dessen, was nicht für die Sinne wahrnehmbar ist, zu einem sinnenfälligen Dasein ist das Wechselspiel zwischen Geist und Materie.»
Als ich letzten Sommer mit meinem Sohn eine Fahrradtour machen wollte, merkte ich bald, dass ich seinen Sonnenhut nicht dabeihatte. Fragend stand ich vor ihm und überlegte, ob wir wieder umkehren und den Hut holen müssten.
Ritual zum Staunen: Ein Stürmer, der einen sozusagen lieb gemeinten Pass bekommen hat, der dann doch unerreichbar war, streckt dem Kollegen sofort den hochgereckten Daumen hin: Danke, dass du es versucht hast!
«Man ist allein mit allem, was man liebt», schreibt Novalis in einem Fragment. Das Zeitalter der Freiheit und der Verantwortung ist auch das Zeitalter der Einsamkeit. Wo ist die Liebe geblieben, aus der die Welt geboren ist?
Die Erinnerung an deinen Körper wachet mir im Herzen,
Der Abdruck deines Augenblickes verewigt mir die Seele…
Bei der Taufe ist es die Taube am Himmel, die die Weihe des Geistes bezeugt. Jetzt an Pfingsten erinnert man an die vielen Feuerzungen, die sich heruntersenkten. Wie anders sind diese beiden Himmelszeichen.
Ich kann für oder gegen dieses oder jenes argumentieren, jedoch setze ich mich nicht für oder gegen etwas ein, wenn ich argumentiere. Der Einsatz und das Argument sind grundverschieden.
Ich sage euch: Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
Jedes Mal, wenn das Ethische, das Religiöse, das Erkenntnisleben untergraben wird, wirkt im sozialen Organismus nicht ein gesunder Stoffwechsel und das Wirtschaftsleben muss dann zugrunde gehen…
Wer lebt, der wandelt sich. Und wer sich wandelt, der bleibt sich treu – ansonsten gäbe es jenen, der sich wandelte, ja gar nicht. Will ich anders werden, muss ich zunächst Ich sein, denn es gibt niemanden außer mir, der mich verändern könnte.
Letzte Kommentare