Am 11. Mai zeigte ein Projekteurythmieensemble unter Leitung von Gioia Falk die ‹Zwölf Stimmungen› und ‹Das Lied von der Initiation› von Rudolf Steiner.
Der Weg zu den ‹Zwölf Stimmungen› begann bei Johann Sebastian Bach und eurythmischen Lautkompositionen zum Tierkreis. Das Geschehen mündete mit mächtigem, ausdrucksvollem Farbklang im Orgelwerk ‹Te Deum› von Peteris Vasks. Aus dem daraus herausgeborenen ‹Urselbst› (Rudolf Steiner) entfalteten sich dann die ‹Zwölf Stimmungen› aus einem gemeinsamen lebendigen Strom. Mit Atem und Transparenz klangen zusammen Tierkreis und Planeten als ein großes Wort im farbigen Lichtraum. Seine Würde wirkte in Albert Steffens Dichtung ‹Ichheit schwebt über mir› und in Frédéric Chopins Etüde in f-Moll als strömend-pulsierende seelische Fülle nach – eine Zusammenfassung der Offenbarung des Menschenwesens. Darauf folgte die freudevoll-überzeichnete Satire ‹Das Lied von der Initiation› über die vom Menschen nicht vollständig ergriffenen kosmischen Kräfte – aus dem Leben gegriffen, zugespitzt, befreiend im Blick auf die eigenen Schwächen. Das Programm hatte etwas Ordnendes und Aufbauendes, in dem ich mich in die kosmische Weite erhob und in die Kräfte eintauchte, aus denen der Mensch geschaffen ist.
Aufführung 10. Juni, 12 Uhr, Goetheanum