Er nimmt an einem Kolloquium zu Geldfragen am Goetheanum teil und wir treffen uns in der Pause. Stephan Eisenhut hat Volkswirtschaft studiert und ist Geschäftsführer der mercurial-Publikationsgesellschaft in Frankfurt, die die Zeitschriften «die Drei», «Anthroposophie» und «Mitteilungen» vertreibt.
Eisenhut gehört zu den besten Kennern von Rudolf Steiners «Nationalökonomischem Kurs» und seine komplexen Schaubilder auf Tafeln und Folien über internationale Geld- und Warenströme vergisst man nicht. Im kommenden Jahr wird der Vertrieb der Zeitschriften in Stuttgart mit anderen Organen zusammengeführt, sodass Stephan Eisenhut sich auf die Entwicklung alternativer Währungen konzentrieren kann. Er erzählt mir, wie in Sardinien eine Regionalwährung aufgebaut wurde, die schon mehrere Tausend Firmen miteinander verbindet. Ob solche Währungen vor spekulativer Entwertung schützen können, wie sie die türkische Lira erlebte? «Es können zumindest resilientere Strukturen entstehen» Heute, so Eisenhut, werden die Finanzströme vom Großkapital dominiert. Gelänge es, kleine und mittelständische Unternehmen über eine Peripheriewährung zu vernetzen, könnten Verantwortungsstrukturen, die bis zur Landwirtschaft reichen, entstehen. Gleich beginnt sein Referat, so beißt er in seine Rosinenschnecke und entschuldigt sich dafür sogleich – Empathie, die mich berührt.