Nach ersten Vorgesprächen seit 2016 ist es am 21. Oktober so weit: Die Initiative Spielraum stellt sich vor – mit Vollkornbrot und Theaterspielen.
Als das stehende Schauspielensemble am Goetheanum aufgelöst wurde, entstand die Frage, ob und wie diese Kunst am Goetheanum weiter gepflegt werden könne. Eines Tages kam eine Einladung von Stefan Hasler, dem damals neu angetretenen Leiter der Sektion für Redende und Musizierende Künste: Er ermutigte Darstellerinnen und Darsteller aus dem Mysteriendramen- und dem ‹Faust›-Ensemble, ihre Ideen zu entwickeln, auch wenn er leider kein Geld zur Verfügung stellen könne, beispielsweise für ein neues Ensemble.
Daraufhin entwickelten neun Schauspielerinnen und Schauspieler sowie drei Eurythmistinnen und Eurythmisten ein Konzept. Grundlage ist die Erfahrung miteinander. «Wir kennen uns. Wir trauen einander. Wir können miteinander streiten», fasst Isabelle Fortagne die Arbeitsgrundlage des Spielraums zusammen. Es ist ein Experiment, das nicht nur vom inneren Zusammenhalt abhängt. «Dass sich Kunst als Wirtschaftsform selbst tragen muss, ist ein falscher Gedanke», findet Isabelle Fortagne. «Es geht darum, eine Form für ein bedingungsloses Kultureinkommen zu schaffen.» Damit meint sie, allen Menschen eine kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und zugleich als Kulturschaffende leben zu können. Ist also das Publikum, sind Mäzene und Stiftungen bereit, den Spielraum nicht nur ihre Wünsche wissen zu lassen, sondern deren Umsetzung auch wirtschaftlich zu tragen? Denn auch der Eintritt soll auf Spendenbasis sein. Ideen gibt es viele: klassische Dramen, einen Abend der Poesie, zu dem jeder ein Gedicht mitbringt, Unterhaltung, Kabarett, Theater für Kinder ab fünf Jahren …
Wenn auch kein Geld, so haben die Mitwirkenden des Spielraums mit dem Holzhaus im Goetheanum-Park doch einen Raum bekommen, in dem sie sich beheimaten konnten. Hier ist das Ideal Offenheit: Übt gerade jemand, während jemand anderes hinzukommt, sollen sie gegebenenfalls spontan gemeinsam etwas erproben.
Die Initiative Spielraum ist in der Sektion für Redende und Musizierende Künste verankert – als freies Ensemble mit Anbindung ans Goetheanum.
Termine 21. Oktober, 15 bis ca. 18 Uhr: Eröffnung des Spielraums | 23. Oktober, 19 Uhr, Lesung: Lieblingskurzgeschichten | Info und nächste Termine: www.srmk.goetheanum.org/projekte/spielraum