Sinne, Ich und Welt

«Die Sinne sind die Wiege, in der das ‹Ich-Kind› zu wachsen beginnt. Die Sinne sind das Boot, das uns gezimmert wurde, damit wir auf dem Meer der Zeit nicht hilflos treiben, sondern in einer Welt leben, die räumlich ist und die ist – die Sein hat», so der Arzt und Heilpädagoge Karl König über Sinne, Ich und das Sein.


Die Sinne dienen uns dazu, die Welt zu entdecken, uns selbst zu empfinden und zu erleben. Allerdings nehmen wir diese, sofern sie gesund und tätig sind, kaum wahr. Damit die technische Überwindung der Grenzen von Raum und Zeit im Zeitalter des Digitalen nicht in eine Verkümmerung der Sinne und letztendlich in eine «Entsinnlichung» führt, brauchen die Sinne unsere erhöhte Aufmerksamkeit und Pflege. Erhält das Ich seine Daseinsgrundlage durch die Sinneserlebnisse, so stellt sich die Frage, wie es unter diesen neuen Bedingungen seinen Weltbezug bilden kann. Die rätselhafte Natur des Ich ist rein geistig und damit nicht von den Sinnen abhängig, es braucht sie aber, um sich in der Welt zu verkörpern und in ihr wirksam zu werden.


Bild: Ashutosh Sonwani von Pexels

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