Shukran

Im Arabischen steht ‹shukran› für das deutsche Wort ‹Danke›. Mit ‹shukran› wird man jedoch noch nicht jedem Dank im Arabischen gerecht. Dies zeigt sich an einer Frage, die viele arabische Muttersprachler und -sprachlerinnen in ihrem Sprachlern­prozess in Deutschland früher oder später stellen.


Eine Frage, die auf ein Unbehagen mit dem deutschen Wort ‹Danke› hinweist: «Kann man im Deutschen nicht noch etwas anderes sagen als immer nur Danke?» Hinter dieser Aussage verbirgt sich das Gefühl, das deutsche Wort ‹Danke› sei nicht genug und drücke die tatsächliche und jeweils konkrete Dankbarkeit nicht aus, die in einer bestimmten Situation gefühlt wird. Damit geht auch der Wunsch einher, diese gefühlte innere Dankbarkeit sprachlich präziser auszudrücken, also sichtbar zu machen.

Das Wort ‹shukran› ist im Arabischen ein weit verbreitetes und viel genutztes Wort. Man nutzt es jedoch meist in Kontexten und Situationen, in denen es eher eines förmlichen Danks bedarf. Will man aber seiner gefühlten inneren Dankbarkeit Ausdruck verleihen, besonders in alltäglichen familiären und freundschaftlichen Beziehungen, so wird man gerade nicht ‹shukran› gebrauchen. Das kann sogar so weit gehen, dass ein einfaches ‹shukran› als kalt, eventuell als abweisend und unzureichend aufgefasst wird.

Im Arabischen gibt es aber andere Formulierungen, um seiner empfundenen Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Meist sind diese länger und ausgeschmückter. Als Dank für ein leckeres Essen nutzt man typischerweise  (Allah yisallim idek), was im Deutschen mit ‹Gott segne deine Hände› übersetzt werden kann, oder die Kurzform davon:  (yislamu). Im Alltag wird oft auch der Ausdruck  (Allah yiatik al-afiya), auf Deutsch: ‹Gott gebe dir Gesundheit›, gebraucht. Mit Gesundheit ist das Wohlbefinden im Allgemeinen gemeint. Darüber hinaus können je nach Kontext viele weitere Ausdrücke genutzt werden, dazu gehören beispielsweise:  (jazak Allah kheir): ‹Gott belohne dich›, oder auch  (mamnunak): ‹Ich bin dir verbunden›. Diese Formulierungen werden hauptsächlich im syrischen Arabisch gebraucht. Je nach Region, Dialekt des Arabischen und Gesellschaft variieren die Formen, sich zu bedanken.

Das Unbehagen mit dem deutschen ‹Danke› bleibt oft bestehen, weil die gestellte Frage meistens unbeantwortet bleibt oder man mit nur unbefriedigenden Antworten auskommen muss.

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