‹Der Mensch als Mitschöpfer einer neuen Erde›, so titeln Elisabeth von Kügelgen und Claus-Peter Röh als Verantwortliche der Tagung für Religionslehrerinnen und Therapeuten ihre erste Nach-Corona-Tagung.
Vor zwei Wochem, am 4. Mai, war für Deutschland der Tag, an dem mehr Ressourcen verbraucht werden, als die Erde für das Jahr 2022 zur Verfügung hat. Wir sind, wie die Veranstaltenden der Tagung eine resignierende Stimme zitieren, aus Sicht der Natur einer der verheerendsten Betriebsunfälle in der Geschichte. Für Religionsunterricht heute bedeutet das, nicht nur die Schöpfung zu feiern, sondern Ermutigung für die zweite Schöpfung zu geben. Das ist eine Schöpfung, bei der wir Menschen «berufende Mitschöpferinnen und Vollender der göttlichen Schöpfung» sind.
Tagung für Religionslehrerinnen und Therapeuten vom 10. bis 12. Juni 2022
Bild Secunda creatio; Foto: Priscilla du Preez
Lieber Herr Held,
der entspannte Ton, mit dem Sie Ihre Schmunzel-Kindergeschichte erzählen, lässt die Frage aufkommen, ob die Nachrichten über das gegenwärtige Geschehen in der Ukraine noch nicht in Dornach angekommen sind. Wenn man die Goetheanum-Artikel durchschaut, hat man das Gefühl, dass sich die Anthroposophen in ihrem Diskurs nicht stören lassen. Angesichts vergewaltigter Frauen, in Kellern hausender und hungernder Kinder, zerstörter Häuser und Zehntausender Toten, präsentieren sie Ihre Artikel, als wollten Sie sagen: „Wir machen mal so weiter, wir haben ja die Wahrheit auf unserer Seite.“ Das klang bei Rudolf Steiner etwas anders, als er auf die Frage, was man tuen solle, wenn man überfallen wird, die lapidare Antwort gab: „ Zusammenschlagen“.