Malcontenta, Italien. Vom 10. bis 14. Juli finden am Goetheanum die Theater-Festtage statt. Das italienische Trio aus Enrica Dal Zio (Sprachgestalterin), Cristina Dal Zio (Eurythmistin), und Juri Lanzini (Pianist) wird dort ihr Stück ‹Threshold of Courage› aufführen. Ein Interview mit Enrica Dal Zio.
Worum geht es in der Aufführung?
Mit den Mitteln der Sprachgestaltung, der Eurythmie und der Musik gehen wir forschend dem Thema Mut nach. Auf einer einstündigen Reise ergründen wir vier Qualitäten des Zuhörens: die übliche, bei der wir in unserer Komfortzone bleiben, die, bei der wir unseren Geist für das öffnen, was außerhalb von uns ist, die, bei der wir empathisch in den anderen eintauchen, und die, bei der wir auf die absolute Gegenwart und ihr generatives Potenzial hören.
Welche Themen und Fragen erforscht ihr?
Wie definieren wir die Kräfte des Mutes? Wie erwecken und stärken wir sie mithilfe der Kunst? Aktuell werden wir auf verschiedenen Seinsebenen geradezu überflutet von Wellen der Angst. Es bedarf also einer Aufführung, die keine sterilen Klischees bedient, sondern praktisch und konkret unsere Kräfte des Mutes aktiviert und stärkt! Wir wollen involvieren und in generativem Gedankenfluss neue Fragen beantworten; unsere Aufführung soll regenerativ und gesundend wirken. Indem wir epische, lyrische und dramatische Stücke gewählt hatten, wurde uns im Erarbeiten der Performance bewusst, dass das heilende Element tatsächlich erreicht wird, wenn alle Teile des menschlichen Wesens, Gedanke – Epik, Wille – Dramatik, Gefühl – Lyrik, präsent sind und zusammenwirken.
Welchen Einfluss hat Rudolf Steiners ‹Dramatischer Kurs› auf eure Arbeit?
Über die Eurythmie verstehen wir den Wert der Gebärde für die Gestaltung eines lebendigen, ausdrucksstarken Wortes; die begleitende Musik erhebt das Wort zu einer inspirierenden Dimension. Mit der vertieften Umsetzung dieser Erkenntnisse konnten wir die konstituierenden Elemente aus Rudolf Steiners ‹Dramatischem Kurs› bestätigen und erweitern.
Mehr Threshold of Courage
Bild Szenen aus dem Stück. Foto: Diego Landi
