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Russische Eurythmie-Kunstszene

Aus Russland erreichten uns vier Mitteilungen von Stanislav Tatlok über die künstlerische Arbeit von verschiedenen Gruppen des Landes, die wir in dieser und der kommenden Ausgabe als Einblick in eine aktive Eurythmieszene publizieren möchten. Hier werden das Schostakowitsch-Ensemble und das Eurythmie-­­Theater-Studio vorgestellt.


Seit 2005 haben sich Eurythmisten aus Holland und Russland im Schostakowitsch-Ensemble in Moskau zusammengeschlossen, um auf der Bühne Schostakowitschs Kammermusik zu interpretieren. Sie organisierten ein- bis zweimal im Jahr Tourneen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, der Schweiz und Russland. Seit dem zweiten Programm ‹Wohin gehen wir?› (Quo vadis?) wurde Schostakowitschs Musik durch Werke von Arvo Pärt und Alfred Schnittke ergänzt, und der Humor und die Theatralik von Schostakowitschs Musik wurden mit den Themen der russischen Märchen kombiniert. Von 2011 bis 2013 führte das Ensemble eine tiefschürfende Studie über Andrej Belyjs ‹Glossolalija› durch. Raumevolution und die Entstehung von Klängen waren das Thema dieser Produktion. Das letzte Projekt des Ensembles war ‹Adam› (Premiere 2017). Musikalische Orgelwerke von Gubaidulina, Schnittke und Bach verbinden das Thema der Geburt des Universums und des Menschen mit dem Weg des Menschen in seine geistige Heimat durch Stolz und Verzweiflung. Jetzt plant das Ensemble, erneut in Europa aufzutreten.

Das Eurythmie-Theater-Studio wurde 2002 in Petersburg von einem Zusammenschluss von Eurythmisten gegründet, die vor Ort und in Moskau ausgebildet wurden. In 17 Jahren schöpferischer Arbeit hat die Gruppe viele Eurythmieprojekte realisiert, darunter neun vollwertige Produktionen, von denen die meisten russischen und ausländischen Märchen gewidmet sind. Die neuesten Programme waren: ‹Carnaval› von Robert Schumann und die Grundsteinmeditation von Rudolf Steiner − in deutscher und russischer Sprache. Das Theater-Studio präsentierte seine Produktionen in Russland (St. Petersburg, Moskau, Jekaterinburg, Tomsk) und im Ausland (Deutschland, Schweiz, Finnland, Schweden, Niederlande, Österreich). In einer Gruppe von fünf Menschen arbeiten sie nun permanent weiter in der Forschung und im künstlerischen Bereich. Die Teilnehmer delegieren sich in ihrer Arbeit gegenseitig Verantwortung: Jeder kann seine künstlerischen Absichten verwirklichen, Regisseur und Performer sein. Ein interessantes Merkmal des Teams ist das Studium und die Entwicklung von Fragen zu den Besonderheiten der russischen Eurythmie, basierend auf Elisabeth Yakovlevna Raiman von Sivers.


Foto: Eurythmie-Theater-Studio

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