Das Institut für Strömungswissenschaften erforscht auf der Grundlage der Arbeit von Theodor Schwenk die besonderen Eigenschaften des Wassers (siehe ‹Goetheanum› 35-36/2018). Dazu hat es eigene Verfahren und Methoden entwickelt, wie zum Beispiel die Tropfbildmethode, mit der die Strömungsqualität eines Wassers sichtbar wird. Gespräch mit der Mitarbeiterin Eva Wohlleben.
Was heisst Technik wenn man mit Wasser arbeitet?
Gutes, lebensförderndes Wasser ist unvoreingenommen, wie ein klarer Geist offen und reagiert auf jede neue Situation mit neuem Ausdruck. In der eben erwähnten Tropfbildmethode zeigt reines Wasser, wie es mit jedem Impuls sich immer wieder aufs Neue frei ausformt. Reines Wasser entzieht sich also den vorhersehbaren Mechanismen, die wir gemeinhin mit Technik verbinden. Technische Gestaltung sollte daher einem anderen Verständnis folgen und ihre Funktionen auf sensiblen und dem ganzen Sein hin offenen Grundlagen entwickeln, um den dem Wasser innewohnenden Impulsen gerecht zu werden.
Welche Techniken der Wasserbehandlung untersucht das Institut?
In den vergangenen Jahren haben wir die gängigen Verfahren der Reinigung und Desinfektion in ihrer Wirkung auf die lebensfördernden Eigenschaften von Wasser untersucht und Verfahren getestet, die eine Einschränkung dieser Eigenschaften wieder aufheben können. Unsere drei Untersuchungsmethoden, welche die Strömungsqualität, die Wirkung auf Algenwachstum und die Wirkung auf den Menschen anschauen, zeigen, dass technische Geräte zur ‹Energetisierung› dem Wasser Einseitigkeiten aufprägen, sodass es, wie ein Therapeutikum, nur bei entsprechender Indikation genossen werden sollte. Wir forschen fortgesetzt nach Verfahren, die helfen, der frei belebenden Qualität naturbelassenen Quellwassers näherzukommen.
Welchen Blick haben Sie dadurch auf die Zukunft der Technik gewonnen?
Weil Strömungsformen in aller Regel unsichtbar sind, gründet all unsere Gestaltung auf Erfahrungen aus der Festkörperwelt. In manchem folgen Fluide aber ganz anderen Regeln. Architekturen aus dem Ganzen gliedernd zu entwerfen, ist etwas, was uns Formentstehungsprozesse im Wasser lehren. Dabei ist von wesentlicher Bedeutung, dass das Wasser zu einer Art von Ruhezustand kommt, in dem es zugleich höchste Sensitivität hat. Das ist eine Form von Konzentrationszustand, die das Umfeld erspürt und mit einbeziehen kann. Technik muss sich etwas von dieser Situation der Ruhe des Wassers abschauen und sich auf etwas wie die Verdichtung von Klarheit, wie sie auch gutem Wasser gerecht wird, beziehen.
Mehr: stroemungsinstitut.de
Titelbild: Gutes Trinkwasser, Strömungsinstitut