Sterben ist die Kehrseite von Leben, doch wird sie gemeinhin verdrängt. Ein neuer Kinofilm porträtiert einen Mann, der sein Sterben wach und klar aussprach und das Leben feierte.
Robert Widmer-Demuth leitet während 37 Jahren die von Pfarrer Sieber gegründete Wohn- und Arbeitsgemeinschaft Suneboge, wo er sich um Randständige kümmert. Bekannt als ‹schräger Vogel›, setzt er seine unkonventionellen Ideen um, sei es familiär, politisch oder philosophisch. Ende 2021 erkrankt er an einem aggressiven Lungenkrebs. Der Film öffnet den Blick auf den letzten Abschnitt seines Lebensweges und nimmt Anteil an seinen inneren und äußeren Prozessen im Umgang mit Leben und Tod. Gedichte, Spaziergänge im Robenhauser Ried und Begegnungen mit Frau, Kindern, Enkelkindern und Bekannten werden miteinander verwoben. Entstanden ist ein emotionaler Blick auf Röbis eindrücklich offenen Umgang mit dem Tabuthema Tod.
Er dichtete: «Bruder Tod / komm durch die offene Tür / in einer klaren Stunde / nicht so bald / ich hab noch Einiges zu leben / komm vor dem grossen Nebel / vor Erlöschen des Lichts / noch nicht so bald / doch nicht zu spät / komm durch die offene Tür in einer klaren Stunde».
Am 11. Mai ist Kinostart in der Schweiz. Am 7. Mai wird die Vorpremiere im Kultkino Basel gefeiert. Im Anschluss wird es eine Diskussion zum Film geben mit Marion Schafroth von EXIT, Franz Ackermann von der Arbeitsgemeinschaft Sterbekultur sowie Heidi Schmid und Christian Labhart (Regie). Die Moderation übernimmt Cornelia Kazis.
Quelle Röbi Geht
Bild Robert Widmer-Demuth in seiner Hängematte