100 Jahre nach ihrer Neugründung ergreift die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft die Aufgabe einer breiteren Partizipation der Mitglieder weltweit. Das ist ein Ergebnis der Generalversammlung von 31. März bis 2. April am Goetheanum.
Seit ihrer Neugründung 1923/24 haben sich heute über 41 000 Mitglieder aus 54 Ländern der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft angeschlossen. Sie unterstützen damit die von Anthroposophie angeregte Arbeit, wie sie sich an Steiner-/Waldorfschulen, in der biodynamischen Landwirtschaft und in den Berufen der Anthroposophischen Medizin praktisch zeigt. Dem Anspruch nach geht es um ein gesundes Verhältnis zwischen Mensch, Erde und Kosmos.
Die Anliegen der Mitglieder weltweit wahrzunehmen und in die Arbeit am Goetheanum einzubeziehen ist anspruchsvoll. In den letzten Jahren artikulierte sich verstärkt das Bedürfnis nach wirksamer Partizipation – auch derjeniger Mitglieder, die nicht zu einer Generalversammlung anreisen können. Gespräche zwischen Vorstand und Mitgliedern mündeten in einen Leitantrag des Vorstands zur Weiterentwicklung der Formen der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, beispielsweise in Gestalt von Dialogforen mit allen interessierten Mitgliedern. Dieser Vorschlag wurde mit großer Mehrheit unterstützt, zumal in diesen Prozess viele der Anliegen der mehr als 20 vorliegenden Anträge aufgenommen werden.
Parallel dazu findet ein Prozess statt, um die Erkenntnisse zum Entstehen der heutigen Verfassung in den Statuten abzubilden und den heutigen Bedürfnissen entsprechend weiterzuentwickeln. Dieser Prozess findet in Form ergebnisoffener Gespräche statt; Vorstand und Goetheanum-Leitung sehen ihre Verantwortung darin, hierbei für eine internationale, intergenerationelle und paritätische Ausgeglichenheit zu sorgen.
Der durch Ausfall von Zuwendungen seitens der Weleda mit begründete Verlust in Höhe von rund 583 130 Franken wurde durch Einsatz von Eigenkapitel aufgefangen. Die Generalversammlung hat die Jahresrechnung genehmigt und den Vorstand entlastet.
Bild Generalversammlung 2023, Foto: Wolfgang Held