Der Beginn der Albert-Steffen-Tagung am 25. Januar fiel auf den 100. Jahrestag der Gründung des Völkerbunds.
Der Völkerbund – die Erfindung des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson – bildete die Grundlage der Versailler Friedensverhandlungen. Den komplexen, komplizierten und – wie Rudolf Steiner dargestellt hat – bis ins islamische Arabien des 7. Jahrhunderts zurückreichenden Zusammenhängen hat Albert Steffen das Drama ‹Friedenstragödie› gewidmet. Dessen Essenz fasst sich in dem Motiv zusammen, dass der 25. Januar auch der Tag der Bekehrung des Paulus vor Damaskus ist: Damals wurde «das Problem von Damaskus auf die lange Bank geschoben», als Gegenbild des «Nicht ich, sondern …» walteten nationalegoistische Motive; heute liegt Damaskus physisch zerstört da und ruft umso mehr dazu auf, «das Problem von Damaskus» als geistige Aufforderung zu sehen. Irdische Düsternis, geistiges Gegenlicht: Die Werke des jungen Albert Steffen aus Kriegs- und Nachkriegszeit, die auf der Tagung, die Szenerie der ‹Friedenstragödie› ergänzend, behandelt wurden, künden vom Wachsen und Reifen eines, der in den abgründigsten Ecken seiner Gegenwart die darin webenden Schicksalsgeheimnisse aufspürte und gestaltete.
Von diesem Bild Albert Steffens, ein Gemälde von Stückgold, gibt es im Marie Steiner Verlag eine Sprachkunstkarte, die bestellt werden kann und ggf. auch in der Buchhandlung am Goetheanum erhältlich ist.