Hell auf dem himmelspiegelnden See
eilende Wolken und Blütenschnee.
Sinkend und steigend das Ufer entlang
Glockengeläute zum Ostergang.
Über dem Wasser die wiegende Weide,
falterumgaukelt in schimmernder Seide,
hoch in den Wipfeln ein brausendes Heer
sammelnder Bienen, ein summendes Meer.
Göttliche Rhythmen verschmelzen sie beide,
fliegende Biene und wehende Weide.
Erde und Himmel und Wolke und See,
Falter und Biene und Blütenschnee:
Alle, sie alle vernahmen ihn schon,
den weltendurchhallenden Sonnenton.
Erika Beltle, aus: Gesammelte Gedichte. Stuttgart 2008, S. 70.
Der Klang des Ostermorgens findet sich unüberhörbar in der Natur und darüber hinaus.
Auswahl und Kommentar von Johanna Lamprecht
Zeichnung von Philipp Tok