One Health

Zu forschen, wie die menschliche Gesundheit und die Gesundheit von Haus- und Wildtieren, Pflanzen und Kleinlebewesen gestärkt wird und nachhaltige Lösungen im Dialog aller Menschen sich finden, ist die Idee von One Health. An drei Tagen trafen sich 100 Interessierte zum Forschungskongress der Medizinischen Sektion.


Das Leben studieren und fassen – so lautet übersetzt der Untertitel der diesjährigen Forschungstage der Medizinischen Sektion. Georg Soldner vom Goetheanum und Erik W. Baars vom Louis Bolk Institute und Professor an der Universität von Leiden leiteten die dreitägige Zusammenkunft. Nicht nur in den beiden Verantwortlichen war es ein niederländisch-deutsch-schweizerischer Brückenschlag, denn auch viele der Teilnehmenden kamen aus diesen Ländern. Zu den Niederlanden gehört ja, dass sie wohl die globalste Nation Europas sind. Wo immer man sich auf der Welt aufhält, hört man niederländischen Klang. Die Weite spiegelte auch die Zahl der 17 (!) Beitragenden. Wie bei einem Tanz kreisten die Referate um das Rätsel und die scheinbare Unergründlichkeit des Lebens, wobei es immer wieder gelang, in die Mitte zu springen und so einen Anker, einen Bezug herzustellen. Annick de Witt aus Utrecht setzte solch einen Leuchtpunkt. Sie berichtete von ihrer Forschung, wonach vier Archetypen von Weltanschauungen den eigenen Kompass bestimmen. Doch zuvor hatte Georg Soldner die Konferenz eröffnet. In kurzen Sätzen umriss er die Frage: «Das menschliche Denken hat Konsequenzen. Wir leben mit den Konsequenzen unseres Denkens. Es hat uns in die Krise geführt, eine ökologische Krise, eine Gesundheitskrise. Eine Folge von 500 Jahren Denken und Handeln. Wir sind verantwortlich und fragen: Wie können wir für die Gesundheit der Menschen, aber auch für jene der Haustiere, der Wildtiere, des Lebens auf unserem Planeten sorgen?» Das moderne Denken, so Baars, habe die Welt getrennt, unter dem Begriff One Health bringe man sie auf dem Feld der Gesundheit wieder zusammen. Er erinnerte daran, dass am Goetheanum elf Sektionen tätig sind und so das möglich machen, was der ursprüngliche Kerngedanke von One Health fordert, das Gespräch der Disziplinen, das Gespräch zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen akademischer Wissenschaft und Spiritualität.

‹Eine Gesundheit› ruft nach Brücken zwischen den Weltanschauungen

Annick de Witt forscht als Pädagogin über Weltanschauungen und Transformation der Gesellschaft. Sie betonte, dass heute die politische und kulturelle Polarisation die Menschen auseinandertreibt. Zum spätpostmodernen Zeitalter gehöre, dass es keine sinnstiftenden Narrative mehr gebe und dass Angst und Beklemmung hinzukämen. «Wir taumeln von Krise zu Krise und finden schwer die Wurzeln der Probleme.» Deshalb, so betonte de Witt, müssen wir beginnen, uns selbst zu betrachten und wie wir auf die Welt schauen. Die Klima- und die sozialen Krisen zeigen auf eine größere Krise, die Krise des Bewusstseins, des Geistes, darauf, wer wir sind und wer wir sein wollen. Es ist im Kern eine Krise von uns selbst. Heute habe jeder seine Weltanschauung und damit sein Bild der Wirklichkeit. Das mache es schwerer, miteinander zu sprechen. «Wir leben jetzt wirklich in verschiedenen Welten, und zwar auf eine Art und Weise, die wir als globale Zivilisation wohl noch nie erlebt haben.» Wir müssen, so rief sie auf, gegenseitig mehr darüber erfahren, wie wir uns engagieren und wie wir die Welt wahrnehmen. Sie erinnerte an den Philosophen Edgar Morin, der von einer Polykrise, also von miteinander verbundenen Krisen spricht, von denen heute kaum jemand verschont bleibe. Zu dieser Erkundung gehört, so de Witt, dass man sich über seine mehr unbewusst gebaute Weltsicht klar wird. Sie schafft die übergreifenden Sinn- und Bedeutungssysteme, wie wir Menschen die Realität interpretieren, handeln und mitgestalten. Was ist diese Realität? Wie ist diese Welt so geworden? Wem oder was können wir vertrauen? Was sind unsere Autoritäten in unserem Wissen? Was ist ein guter Mensch? Das sind die großen Fragen einer Weltanschauung. Die Weltanschauung ist weitgehend unbewusst wirksam und stiftet doch Sinn und Bedeutung, ohne die menschliches Leben kaum möglich ist. «Es ist, als würden wir eine Brille tragen, ohne es zu bemerken!»

De Witt zitierte Richard Tarnas: «Weltanschauungen schaffen Welten.» Die Neurobiologie zeigt, dass es für das Gehirn keinen großen Unterschied macht, ob etwas wirklich passiert oder ob wir es uns nur lebhaft vorstellen. Das, so de Witt, sage etwas über die Macht des Geistes und der Vorstellungskraft. Dabei sei das Eisbergmodell wichtig. Es besagt, dass man, wenn man ein System als Ganzes verändern will, in die unsichtbare Tiefe steigen müsse. Das führt zu den Weltanschauungen und dem Dialog zwischen ihnen. In ihrer Doktorarbeit hat de Witt Fragen entwickelt, um die unbewussten Weltanschauungen ans Licht zu bringen. Denn das Bewusstsein des eigenen Weltbildes mache gesprächsfähig. Viele Menschen sind sind mit einer traditionellen Weltanschauung aufgewachsen, in der eine Hierarchie die Welt ordnet. Hier zählt, der ‹rechtgläubigen› Gruppe anzugehören; diese Weltsicht ordnet in richtig und falsch. Ihr folgte die moderne Weltanschauung, in der Technik und Fortschritt zum Maß werden und Individualisierung erfolgt. Die postmoderne Weltsicht stellt das innerliche Erleben des Individuum an die Spitze und negiert den objektiven, technisch geprägten Wirklichkeitsbegriff. Die Welt erscheint als subjektive Konstruktion, es gibt nur persönliche Wahrheiten. Als vierte Weltanschauung nannte sie die integrative Weltanschauung, in der man nach neuer Einheit und Vernetzung fragt, die Brücke von Subjekt und Objekt baut und die sinnliche wie die geistige Wirklichkeit anerkennt. Bildung bedeutet deshalb, die eigene und auch andere Weltanschauungen zu verstehen, um mit Menschen anderer Weltsichten sich austauschen zu können, einen «globalen Lösungsraum finden». Nachdenklich machte ihre Beschreibung, dass es außerordentlich schwer ist, die eigene Weltanschauung zu verändern. Es war ein guter Griff der Tagungsdramaturgie, diesen Beitrag von de Witt an den Anfang zu stellen. So war die geistige Perspektive, wenn es um die eine große Gesundheit geht, von Beginn an anwesend.

Bernd Rosslenbroich, Uni Witten Herdecke

‹Eine Gesundheit› ruft nach ausgewogener Ernährung und Bewegung

Christian Peifer, Uni Mainz, Chemiker und Pharmazeut, beschrieb die Wirkung von naturfernen Substanzen. So komme beispielsweise Teflon, mit dem Pfannen und Kleidungsstücke behandelt sind, in der Natur nicht vor. Diese Kohlenstoff-Fluor-Bindungen sind die stabilsten Bindungen in der organischen Chemie, und es gibt kein Enzym, das im Laufe der Evolution entwickelt wurde, das diese Bindung aufbrechen kann. 50 % aller neuen chemisch erzeugten Arzneimittel enthalten solche Substanzen, die kaum natürlich abbaubar sind. Deshalb gibt es heute keinen Quadratmeter auf der Erde, auf dem sich nicht solche technischen Chemikalien finden. Während in den 1980er-Jahren pharmazeutische Wirkstoffe vor allem in Europa oder in den USA hergestellt wurden, konzentriere sich heute die Produktion auf Regionen in Indien und China. Die Abwässer von diesen Produktionsstätten lassen in manchen Flüssen das Antibiotika Ciprofloxacin sich höher anreichern, als man es bei Einnahme im eigenen Blut findet. Peifer erinnerte daran, dass solche Konzentrationen multiresistente Bakterien hervorbringen, die sich rasch verbreiten.

Die Pandemie zeigte, wie schnell ein Virus oder Bakterium sich global ausbreitet. Sorgen bereite ihm, so Peifer, dass in Deutschland von 8000 Tonnen umweltrelevanten Medikamenten 50 Prozent auf nur fünf Wirkstoffe, Metformin, Ibuprofen, Metamizol, Aspirin und Paracetamol, entfallen – alles chemisch erzeugte Diabetes- und Schmerzmittel. Viele Patienten kippen halb gefüllte Antibiotikaflüssigkeiten ins Abwasser, um das Glas ins Altglas geben zu können – guter Wille mit fatalen Folgen. Die unsachgemäße Entsorgung macht etwa 20 bis 40 Prozent des Eintrags in die Umwelt aus. Viele Länder haben keine leistungsfähigen Kläranlagen, sodass die Wirkstoffe in die Gewässer gelangen. Peifer schilderte, dass die Medikamente so entwickelt werden, dass sie im Körper nur langsam abgebaut werden und man nicht stündlich, sondern nur täglich eine Tablette einnehmen muss. Dadurch werden diese Stoffe auch durch die in der Natur lebenden Mikroorganismen schwerer abbaubar. Als Lösung schlägt Peifer vor, ganzheitliche Ansätze zu entwickeln. Eine Empfehlung lautet, wo es möglich ist, Arzneimittel aus natürlichen Substanzen einzusetzen, deren Abbauprodukte problemlos in die Kreisläufe der Natur zurückkehren können – z. B. eine Arnika-Salbe anstatt einem Diclofenac-Gel, das massiv zur Grundwasserbelastung beiträgt. Zum Gebrauch chemischer Schmerzmittel gibt es im Alltag oft Alternativen. Ein zentrales One Health Prinzip ist die Prophylaxe: «Wir müssen mehr Prophylaxe im Gesundheitssystem betreiben, denn wenn das Problem nicht auftritt, braucht man nicht so viel zu behandeln und sich nicht um all diese Wirkstoffe zu kümmern, die den Abfluss hinuntergehen. Die meisten der Probleme, die wir heute auch bei älteren Menschen haben, ließen sich durch eine ausgewogene Ernährung und etwas vernünftige Bewegung wirksam beeinflussen.»

Mehr als zehn Prozent der Deutschen sind an Typ-2-Diabetes erkrankt, also fast 10 Millionen. Viele davon werden mit Metformin behandelt. Es ist eine synthetische Verbindung, die der Mensch unverändert ausscheidet und die in der Natur nicht bekannt ist und entsprechend schwer abbaubar ist. Weniger Zucker würde nicht nur Millionen Menschen von Diabetes befreien, sondern zur Lösung dieses Umweltproblems beitragen.

Karin Michael, Medizinische Sektion, und Erik W. Bars, Louis Bolk Institut

‹Eine Gesundheit› ruft auf zum Miteinander von Tier- und Humanmedizin, Akademischer- und Naturmedizin und Prozessdenken

Jakob Zinstag, stellvertretender Leiter der Abteilung für öffentliche Gesundheit am Institut für Tropenkrankheiten und öffentliche Gesundheit Basel ist seit 30 Jahren mit dem One-Health-Ansatz beschäftigt. Das Institut betreibt 267 Forschungsprojekte in 133 Ländern. Zinstag habe sich von Calvin Schwab, Veterinär-Epidemologe an der Amerikanischen Universität in Beirut im Libanon, inspirieren lassen. Diese arbeitete mit Dinka-Hirten im Sudan und sah dort, wie eng Mensch und Tier dort zusammenleben und welchen Stellenwert dabei traditionelle Heiler und Heilerinnen und das spirituelle Weltbild der Bevölkerung hatten. Er forderte, keinen Unterschied im Paradigma zwischen Human- und Veterinärmedizin zu machen, sondern zusammenzuarbeiten.

«In den grundlegenden Wissenschaften der Physiologie, der Anatomie, der Pathologie und der Krankheitsentstehung haben wir denselben Körper.» Das wurde für Zinstag zum Ausgangspunkt, als er 1998 gebeten wurde, am Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut eine Forschungsgruppe aufzubauen, die sich mit der Verbesserung der Gesundheitsversorgung von nomadischen Hirten im Tschad befasst. Er verfasste 2005 die erste Studie, die in der medizinischen Fachliteratur erschien und in der der Begriff ‹One Health› verwendet wurde. Die Idee sei allerdings älter, so hatte schon Rudolf Virchow auf Gemeinsamkeiten der menschlichen und der Rindertuberkulose hingewiesen.

Zinstag betonte, dass für die Gesundheitsforschung ein tiefes systemisches Verständnis dafür nötig sei, wie Menschen, Tiere und die Umwelt zusammenwirken. «Wir brauchen also ein tiefes ökologisches Verständnis von Gesundheit.» Wenn Tierärztinnen und Ärzte zusammenarbeiten, dann hat das einen ökologischen, wirtschaftlichen und medizinischen Gewinn. Neben dieser Interdisziplinarität ist die zweite Säule von One Health die Transdisziplinarität. Zinstag beschreibt, dass im Tschad die erste Aufgabe darin bestanden habe, zuzuhören. «Wir müssen Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbinden. So werden nicht akademische Akteure und Wissen in den Forschungsprozess einbezogen. Diese Naturheiler haben keine formale Ausbildung, aber sie sind Umweltexperten!» Wir Europäer, so Zinstag, würden in der zentralafrikanischen Wüste kaum länger als zwei Wochen überleben. Die Bevölkerung dort überlebt seit Jahrhunderten. Der Zweck der Transdisziplinarität besteht darin, akademisches und praktisches Wissen zusammenzubringen, um transformierendes Wissen zu schaffen. «Wir bringen also Entscheidungsträger, die betroffene Bevölkerung und die Wissenschaftler unter ein Zelt.» Da gebe es viele Fallstricke. Zinstag beschreibt so eine Sitzung unter dem Zelt: Woher wissen Sie, wer die mächtigste Person ist? Wie vermeidet man, politisch instrumentalisiert zu werden? Man muss vorsichtig sein, um als ehrlicher Makler angesehen zu werden. Zinstag: «Wenn es uns gelingt, das Eis des Misstrauens zu brechen und eine Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses zu schaffen, dann können wir Lösungen finden!»

Zinstag gibt ein Beispiel: Eine Tamachek-Frau sagte: «Wir wissen, dass die westliche Medizin funktioniert, die Impfstoffe und die Medikamente, aber wir zögern, sie anzuwenden, weil sie nicht die Barakah haben. Barakah bedeutet im Arabischen den Segen Gottes.» Wir fragen also, wie wir erreichen können, dass die moderne Medizin auch von den muslimischen Gemeinschaften als gesegnet angesehen wird. Und schon dort gehen der Begriff der geistigen Gesundheit und der der körperlichen Gesundheit Hand in Hand. Das sind unerwartete Ergebnisse, die man erhält, wenn man in einen tiefen Dialog eintritt.

Annick de Witt, Utrecht Universität, Christian Peifer, Uni Mainz, Jakob Zinstag, Swiss Tropic and Public Health Institute

Was sind die philosophischen Konsequenzen, fragt Zinsstag. Von einem Anthropozentrismus müsse man zu einer Multi-Spezies-Ontologie übergehen, es geht um Menschen und um Tiere, Pflanzen und um die Welt der Mikroorganismen. Man könne keine Gesundheitsfürsorge für Tuareg- oder Maya-Gemeinschaften leisten, ohne deren spirituelles Weltbild zu berücksichtigen. So sei als dritte Säule der ‹One Health-Idee› eine multiepistemische Perspektive nötig, die die Weltsicht der Betroffenen hinzunimmt. Vom kartesischen Determinismus gehe die Entwicklung zu einem Prozessdenken. Zinsstag erwähnt, dass der Philosoph Alfred Whitehead im gleichen Jahr 1861 wie Rudolf Steiner geboren wurde. «Was ich sehr interessant finde, und ich habe heute Morgen mit Peter Heuser darüber gesprochen, ist, dass Whitehead im selben Jahr wie Steiner geboren wurde. Und Whitehead entwickelte eine Prozessphilosophie und Prozesstheologie. Aber es gab wahrscheinlich nie eine Verbindung zwischen Steiner und Whitehead.».

‹Eine Gesundheit› ruft danach, das Leben in seiner Lebendigkeit zu verstehen

Bernd Rosslenbroich, Leiter des von Wolfgang Schad begründeten Instituts für Evolutionsbiologie der Uni Witten/Herdecke, unterstrich ebenfalls, man müsse das Leben als Lebensprozess verstehen. So klar man einen toten Stein von einem lebendigen Tier unterscheiden könne, so schwer sei es wissenschaftlich zu fassen, was Leben sei. Obwohl man so viel über den Organismus, über die Zelle wisse, könne man nicht fassen, was Leben ist. Seit Jahrhunderten beschäftigt diese Frage die Biowissenschaften. Wenig bekannt sei dabei neben dem mechanistischen und vitalistischen Organismusbegriff die dritte Denkweise, die man als organismische Biologie oder organismischen Organismus bezeichnen kann. Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Rosslenbroich fordert, dass man aufhören solle, den Organismus nur als eine molekulare Maschine zu betrachten und erwähnte, dass Dennis Noble, ein renommierter Physiologe, Universität Oxford, in seinem Buch ‹The Music of Life› für ein neues Verständnis des Lebens plädiere.

Rosslenbroich schlug dabei eine Brücke zum anthroposophischen Begriff des Ätherischen und seiner prägenden Wirksamkeit im lebendigen Organismus. Dazu warb er für einen Begriff des Lebens, der sich nicht auf ein mechanistisches Weltbild reduzieren lässt. Die unendliche Vielfalt, Komplexität und Unfassbarkeit des Lebendigen wurde deutlich, als er 16 Eigenschaften des Lebens auf die Tafel schrieb. Lebendige Organismen sind Netzwerke, wo Ursache und Wirkung sich wechselseitig bedingen («Wechselursache» nannte das Rudolf Steiner). Das alte Verständnis von Genetik, dass Information nur in eine Richtung fliesst, von der DNA zur RNA zum Protein gilt nicht mehr. Längst sind Rückkopplungsprozesse bekannt. «Der Organismus scheint sehr aktiv im Umgang mit seiner DNA zu sein.»

Wir sollten lernen, so der Biologe, dass jede Zelle ihre Bestandteile integriert, Teil eines Ganzen ist und zugleich ein Ganzes bildet. Die Komponenten sind Teil des Systems und erzeugen das Ganze, und gleichzeitig integriert das Ganze, die Teile. Jede weitere Beschreibung machte die Widersprüchlichkeit des Lebens deutlicher. Leben bedeutet Autonomie von der Umgebung und zugleich Austausch mit ihr. Nichts anderes bestimmt die menschliche Persönlichkeit. So erfüllt sich der Gedanke ‹Selbsterkenntnis wird Welterkenntnis›.


Der Wortlaut der Vortragenden ist eine Übersetzung des Verfassers.

Die Beiträge der Tagung sind in englischer Sprache auf Goetheanum.tv verfügbar. Dieser Bericht beinhaltet nur den ersten Tag der dreitägigen Veranstaltung. Es folgte dann der Austausch zu methodischen Forschungsansätzen für das Lebendige und aktuellen Forschungsarbeiten der Anthroposophischen Medizin.

Titelbild Bernd Rosslenbroich, Uni Witten Herdecke, Annick de Witt, Uni Utrecht, Christian Peifer, Uni Mainz. Alle Fotos: Wolfgang Held

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