Vom 20. bis 23. Juni 2019 findet unter dem Titel ‹Notfallpädagogik – Wie Pädagogik verletzten Kinderseelen helfen kann› die achte Notfallpädagogische Jahrestagung in den Räumlichkeiten des Parzival-Zentrums in Karlsruhe statt.
Der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernehmen. Die diesjährige Tagung ist international ausgerichtet: Alle Vorträge werden ins Englische und Spanische übersetzt und es wird Workshops in allen drei Sprachen geben. Neben der Fokussierung auf die Basis der Notfallpädagogik stehen der Austausch und die weltweite Vernetzung im Fokus. Vor diesem Hintergrund wird auch die Gründung des internationalen Verbundes, mit dem ‹Notfallpädagogik ohne Grenzen› möglich wird, gefeiert.
Seit Jahren nehmen Krisen, Naturkatastrophen und kriegerische Konflikte auf der ganzen Welt zu. Von den Folgen werden im Besonderen Kinder und Jugendliche getroffen. Sie zu unterstützen, mit dem Erlebten umzugehen, es zu verarbeiten und in die eigene Biografie zu integrieren, ist das Hauptanliegen der Notfallpädagogik. Teams von ehrenamtlichen Helfern sind auf der ganzen Welt in notfallpädagogischen Interventionen tätig. Doch trotz dieses Engagements und unserer vernetzten Welt ist es nicht immer einfach, manchmal unmöglich, dort zu sein, wo die Hilfe am dringendsten nötig ist. Um nachhaltig, schnell und unbürokratisch helfen zu können, werden daher seit Jahren lokale Fachkräfte ausgebildet. In Seminaren und Schulungen bekommen sie so das notwendige Handwerkszeug, um selbst tätig zu werden. Inzwischen haben sich in 22 Ländern Teams gebildet, die sich nun zu einem internationalen Verbund zusammengeschlossen haben. Die Zusammenarbeit beruht auf gemeinsamen Grundsätzen, denen sich alle Mitglieder verpflichtet fühlen. Hinzu kommt der regelmäßige interkulturelle Austausch, und ‹Notfallpädagogik ohne Grenzen› wird möglich.
Wie wichtig das internationale Netzwerk ist, zeigt sich mittlerweile an zahlreichen Beispielen. So sind regelmäßig Pädagogen an der Grenze zwischen den USA und Mexiko, nach dem Tsunami in Indonesien, in Favelas und in Gefängnissen im Einsatz. Diese dauerhafte und nachhaltige Arbeit vor Ort setzt neben der internationalen Akuthilfe für Kinder in Krisengebieten somit insbesondere auf die Hilfe aus eigener Hand durch die Menschen vor Ort.
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Foto: Bernd Ruf