Am Freitagabend, 1. Februar, verstarb Georg Glöckler in seinem 86. Lebensjahr infolge seiner Krebserkrankung.
Georg Glöckler war von 1989 bis 2003 Leiter der Mathematisch-Astronomischen Sektion und zuvor viele Jahre Mathematiklehrer in Marburg und dann 11 Jahre Dozent am Institut für Waldorfpädagogik in Witten-Annen. Noch im vergangenen Jahr war er an zahlreichen Tagungen ‹im Einsatz›, wie er seine Kurs- und Vortragstätigkeit gern benannte. So erstreckt sich seine anthroposophische Bildungsarbeit über mehr als ein halbes Jahrhundert. Neben anthroposophischen Grundfragen wie der allgemeinen Menschenkunde sind es vor allem die Sinneslehre, die projektive Geometrie und die Erkenntnis der Rhythmen, die ihm am Herzen lagen. Zu seinem weiten Arbeitsspektrum gehörte, dass er über Jahrzehnte in der Waldorf-Sportlehrerausbildung aktiv war wie auch über 44 Jahre in der Ausbildung zum biologisch-dynamischen Landbau. 79-mal führte es ihn nach Südamerika zu pädagogischen und medizinischen Tagungen in den Ländern Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Mexiko, Chile und Peru, wobei es ihm wichtig war, auch die örtlichen Zweige der Anthroposophischen Gesellschaft zu unterstützen. Zu seinen zentralen Lebensfragen gehörte: Wie wird man Zeitgenosse, was fordert der Zeitgeist von uns? Wie begegnen wir der jungen Generation so, dass sie wach wird für ihre Zukunftsaufgaben?
Er war ein Optimist. Hatte in Magdeburg einen Vortrag in der Freien Waldorfschule gehalten und wollte am nächsten Tag vor Schülern sprechen. Stellte entsetzt fest, dass er seine Brille vergessen hatte. Zum Glück konnte ich ihm aushelfen. In freundlichem Gedenken, Brigitte Schenck.