Nachklingen lassen

Drei Generationen anthroposophischer Musik- und Gesangstherapie.


Valborg Werbeck-Svärdström, Maria Schüppel, Eva Mees, Johanna Spalinger und Marlise Maurer sind Pionierinnen der anthroposophischen Musik- und Gesangstherapie. Über Werbecks Gesangstherapie hat Viola Heckel deren Wirkung erfahren. «In Fällen von Post- und Long Covid kann Werbeck zum Beispiel einen beseelten Umgang mit der Luft kultivieren und ein Wechselspiel von Ein- und Ausatmen so anregen, dass Betroffene individuell gesunden.» Als eine ‹Lehrmeisterin› beschreibt Monica Bissegger Maria Schüppel: «Als Mensch hatte sie ein sehr großes Herz und zeigte eine außergewöhnliche Toleranz gegenüber anderen. Als Musiktherapeutin vermittelte sie uns die Begeisterung für alles Musikalische. Ihre intensive Beschäftigung mit musikalischen Phänomenen hinterließ bei uns ein andächtiges Staunen.» Anne Margreet Muller erinnert sich an Eva Mees als «eine expressive und weise Frau, die mit sehr viel Herz ihre Studierenden ausgebildet hat. Die Anthroposophie und die Schulungswege hat sie innig gelebt.» Außerdem: «Johanna Spalinger und Marlise Maurer waren sehr verbunden mit den musiktherapeutischen Impulsen des Arztes Hans-Heinrich Engel», erzählt Anna-Barbara Hess. «Spalinger brachte ihre reichen musiktherapeutischen Erfahrungen aus der Heilpädagogik und Sozialtherapie in die Ausbildung mit. Marlise Maurer schenkte uns wertvolle Einblicke in Zusammenhang mit medizinischen Erkrankungen.» Heutzutage hat sich die Bewegung über Europa hinaus ausgebreitet. In ihrer Arbeit mit Kindern in Israel merkt Revital Szir, wie «Musik sie zum aktiven Zuhören und Streben nach innerem Gleichgewicht führt, das in der äußeren Welt verloren gegangen ist». Agnese Stegani aus Italien entdeckt auch, welche große Rolle der Instrumentenbau in der Praxis spielt: «Lebendige Formen entstehen, wenn sich die Vorstellungskraft der ätherischen Kräfte und die Morphologie der Materie selbst verbinden, um bestimmte Klänge und Schwingungen zu entdecken.» Die Sehnsucht des Menschen, etwas zu schaffen, ist es, die Alina Gaynanshina als Musiktherapeutin in Russland inspiriert: «Ich bin überzeugt, dass der Mensch mit Inspiration und innerer Freiheit in der Lage ist, einzigartige Werke zu schaffen und die Musik einer neuen Welt hervorzubringen.» Revital Szir: «Die Frage nach ‹Gemeinschaft und Individuum› ist die Frage der Zukunft.» Hier bietet Musiktherapie einen Prozess an, in dem ‹Ich und Du im Wir› enstehen kann.


Bild Revital Szir arbeitet in der Wüste in Tzukim, Israel, Bildquelle: Privat

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