Mutig lieben

Hudson/USA. Love Bravely ist ein genreübergreifendes Musikprojekt und eine kreative Gemeinschaft von Kunstschaffenden, die durch ihre Arbeit zu globaler Veränderung beitragen möchten. Teil des Projekts sind unter anderem Laura Summer, Malerin und Mitbegründerin der anthroposophischen Bildungsinitiative Free Columbia sowie Seth Jordan, vormaliger Autor bei ‹Das Goetheanum›. Ein Interview mit Rapper und Sänger Matt Sawaya alias Matre, der Love Bravely ins Leben gerufen hat.


Wie bist du auf den Namen Love Bravely gekommen?

Ich interessiere mich zutiefst für die Liebe als transformative Kraft und dafür, wie wir als Menschen in uns selbst arbeiten können, um eine immer tiefere Beziehung zu dieser Kraft zu entwickeln und zudem die Fähigkeit, unsere Arbeit von ihr leiten zu lassen. Der Name soll auf diese Praxis hinweisen und auf den Mut, den diese Reise erfordert. Ich hoffe, dass der Name uns beim Arbeiten zum Dialog und zur Erkundung rund um dieses Thema einlädt und mich selbst immer wieder daran erinnert, diese Praxis zu kultivieren. Insbesondere dann, wenn ich vor Herausforderungen stehe und daran arbeite, meine eigenen Grenzen zu überwinden.

Aus welcher Quelle kommen die Melodien und Texte der Lieder?

Meiner Erfahrung nach ist das Schreiben von Musik eine Praxis der Offenheit, des Zuhörens und der Empfänglichkeit. Wenn ich mich zum Schreiben hinsetze, versuche ich, mich zu öffnen und darauf zu lauschen, was entstehen möchte. Auf diese Weise steht das Schreiben immer in Beziehung zu einem Raum, wo Texte, Melodien und Rhythmen herkommen; in diesen Raum höre ich hinein. Ein weiterer wichtiger Teil des Prozesses ist das Fühlen. Ich erweitere meinen Gefühlsraum nach außen, um den Klängen oder Texten zu begegnen und herauszufinden, ob sie sich im Verhältnis zu dem, was ich auszudrücken hoffe, richtig oder wahr anfühlen.

Was macht Musik so kraftvoll?

Vor ein paar Wochen war ich tief berührt von einem Lied, das ich beim Frühstücken hörte. Das Lied hat mir geholfen, mich mit meinem Herzen zu verbinden und eine Tür zu öffnen. Mitten in meiner täglichen Morgenroutine befand ich mich plötzlich in einem neuen Raum. Ich stand immer noch in meiner Küche, aber eine andere Atmosphäre hatte sich geöffnet, in der ich ein tieferes Gefühl für Sinn und Perspektive spüren konnte. Dies ist eine der großen Kräfte der Musik: die Fähigkeit, Türen zu einer tieferen Art von Wahrheit zu öffnen; zu tieferen Aspekten von uns selbst und von unserer Realität, die für unsere individuelle Entwicklung und für die Bewältigung der Herausforderungen, denen wir gemeinsam gegenüberstehen, wesentlich sind.


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Bild Malerei von Laura Summer

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