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Moskau: Eine Schule, die Mentalitäten ändert

Die 1992 gegründete St.-Georg-Schule in Moskau unterrichtet 44 Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung, basierend auf der anthroposophischen Heilpädagogik. Trotz Schwierigkeiten ist diese Schule beispielhaft in Russland. Interview mit Alexander Trembitskiy, Lehrer und Geschäftsführer.


Was sind die Schwierigkeiten und Freuden mit der Schule?

Die Schwierigkeiten sind meist finanzieller Natur. Im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation im Land und in den Familien der Kinder können wir keine Studiengebühren erheben. Geld für uns zu finden, ist ein tägliches Anliegen. Da die staatliche Finanzierung nicht ausreicht, suchen wir nach Geld, um das elementare Funktionieren der Schule zu gewährleisten. Auch die Arbeit mit den Eltern ist an sich eine eigene Arbeit – viele brauchen psychologische Hilfe. Seit diesem Jahr organisieren wir regelmäßige Treffen mit den Eltern, kleine Feste und Arbeit mit Musik- und Kunsttherapeuten. Freude bereitet, dass all diese Schwierigkeiten überwunden werden können, dass wir leben und uns weiterentwickeln können. Wir haben jetzt den offiziellen Status einer Bildungseinrichtung, was einzigartig in Russland ist. Es ist für uns natürlich sehr wichtig, einen Dialog mit dem Staat zu führen, damit ein Bewusstsein für unsere Schwierigkeiten entsteht. Wir sind auf dem Weg dahin!

Welche Rolle spielt eure Schule in der Gesellschaft?

Wir tragen dazu bei, die Einstellung der Bevölkerung gegenüber Kindern mit solchen komplexen Behinderungen zu verändern. Unsere Lehrer gehen viel auf Ausflüge und mit den Kindern spazieren. In Russland sind Menschen nicht daran gewöhnt, Menschen mit Behinderungen auf der Straße und in Institutionen zu sehen. Die Situation verändert sich allmählich zum Besseren! Eine neue Sichtweise und die Möglichkeit, Institutionen wie unsere Schule besser zu unterstützen, sind im Entstehen.

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