Als Community Supported Agriculture (CSA) ermöglicht Teikei europäischen Verbrauchern, ein Jahr lang im Voraus für die Produktion von qualitativ hochwertigem biodynamischem Kaffee aus Mexico sowie den ökologischen Transport per Segelschiff mitverantwortlich zu sein. Die ersten Schritte zu einer assoziativen Wirtschaft? Gespräch mit Diego Porras (Mexiko), Hermann Pohlmann (Deutschland) und Mathias Forster (Schweiz).
Was sind die Vorteile für Hersteller wie Verbraucher?
Der Verbraucher entwickelt sich zum Co-Landwirt und der Landwirt lernt die Bedürfnisse der Verbraucher kennen. Der Landwirt erhält auf Dauer mehr Sicherheit und er fühlt sich in seiner Arbeit begleitet und geschützt. Darüber hinaus werden Land und Boden für zukünftige Generationen als Einheit geschützt. Wir nennen diese von Rudolf Steiner entwickelte assoziative Wirtschaft ‹Ökonomie des Herzens›.
Was sind die Hürden für ein solches Wirtschaftsmodell?
Die Schwierigkeit besteht darin, dass man gewöhnlich denkt: «Der Kunde ist König.» In der assoziativen Wirtschaft wird auch der Produzent zum König. Im Supermarkt gehen bei all diesen attraktiven Preisen die Bedürfnisse des Produzenten verloren. Es braucht Zeit, um den Konsumenten die wahren wirtschaftlichen Hintergründe der Kaffeeproduktion zu erklären. Das ist die größte Barriere, vor der wir stehen.
Was ist die Geschichte hinter Teikei?
Nachdem Hermann Pohlmann in Brasilien eine CSA gegründet hatte, wurde er gebeten, auch eine kaffeespezifische CSA zu entwickeln. Auf der Landwirtschaftlichen Tagung 2016 am Goetheanum stellte er diese Idee vor und traf auf die Demeter-Kaffee-Initative El Equimite aus Mexiko. Diego Porras entschied sich, vor Ort die Schulung der Landwirte zu übernehmen. 2017 präsentierten sie Teikei auf der Landwirtschaftlichen Tagung und begannen, Mitglieder aus Deutschland und der Schweiz zu sammeln. Mathias Forster von der Bio-Stiftung Schweiz entschied sich, das Projekt zu fördern.