Auf ihrer Homepage sieht man ein paar weiße Bürostühle im Dämmerlicht und einen roten. Er fügt sich gut in das lockere Ensemble und sticht doch wie ein Klatschmohn heraus.
Laura Krautkrämer ist Redakteurin, Moderatorin und Herausgeberin des Info3-Newsletters ‹Bewegungsmelder›. Schreibt eine Zeitung, berichtet ein Sender über Anthroposophie, dann kommt ihr Hinweis und Kommentar dazu. Das Bild der Stühle sagt dabei nicht nur etwas über das Ziel ihrer kommunikativen Arbeit, sondern auch über sie selbst, wie ich meine. Ob in Konferenzen der anthroposophischen Medienschaffenden oder im kleinen Kreis im Info3-Redaktionshaus, sie beherrscht die Gabe, in der Gemeinschaft zu sein, ja sie zu bilden und doch hervorzutreten; musikalisch gesprochen Solo und Ensemble zugleich zu spielen. Für viele anthroposophische Institutionen schreibt sie Broschüren und Jahresberichte und ist somit unsichtbar sichtbar. So ist auch ihre Sprache, wenig Superlative, sondern lieber ein Vergleich, wie im Artikel über ökologisches Saatgut. Da nennt sie am Ende die «Experimentierfelder und Forschungsstuben, von der Ostsee bis zu den Alpen» als ein trotziges Versprechen, sich von der überwältigenden Macht der Großkonzerne nicht einschüchtern zu lassen, sondern beharrlich an den eigenen Vorstellungen von Qualität und Autonomie festzuhalten.
Foto: Von Laura Krautkrämers Website