Kraft geben

Zum Artikel von Pieter van der Ree ‹Kunstschaffen in Zeiten von Corona›, ‹Goetheanum› 43, 23.10.2020.


Ausstellung Aufbruch ins Ungewisse – Kunstschaffen in Zeiten von Corona›, Juli 2020. Foto: Xue Li

Wir möchten die Aussage bezüglich der ungarischen Werke korrigieren, da wir sie für irreführend halten. Es hieß im Artikel: «Aus Ungarn kamen mehrere religiös inspirierte Leinwände, in denen die Coronakrise in ein spirituelles Licht gestellt wird», was in unserem Sinne beides nicht stimmt. Die Themen der Werke beziehen sich auf die Wesen der geistigen Welt, die in der anthroposophischen Geisteswissenschaft bekannt sind. In dem Sinne ist die Anthroposophie keine Religion für uns, wenn auch vollständig durchdrungen von der Auferstehungskraft des Christus. Aus der Auferstehungskraft zu schöpfen, sehen wir als einen Erneuerungsimpuls der christlichen Kunst. Sie ist kein mystisches, obskures Konzept, kann aber im Verlauf des schöpferischen Prozesses erlebt werden. Sie ist die spirituelle Kraft, die in der gegenwärtigen globalen Situation Hilfe ermöglicht. Auch setzen wir die Coronakrise nicht «in ein spirituelles Licht», denn die Werke wollen keine Erzählung oder Erklärung sein, sondern eine spirituelle Handlung. Zum Zeitpunkt des Lockdowns haben wir uns in unserer Malerei dem ätherischen Christus, Sankt Michael, dem Heiligen Geist und dem Buddha Maitreya zugewandt, weil sie die Macht haben, dem Materialismus, auch dem magisch-virtuellen, etwas entgegenzusetzen. Diese Kraft brauchen wir in Zukunft. Das Bild ‹Sankt Michael kämpft gegen das Virus› will zeigen, dass der Kampf eine spirituelle Handlung ist und wir uns an Michael wenden können, um echte Kraft zu gewinnen. In dem Sinne wollen unsere Bilder Kraft geben.

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