Über die Schwierigkeiten, sich im Alltag um seine innere Entwicklung zu kümmern.
Die Künstlerin und Handarbeitslehrerin in der Raphael House Steiner School in Kāpiti Coast Amanda Bradley betreibt einen Instagram-Account und einen Youtube-Kanal, in denen sie von ihrem konkreten Leben als Mutter und ihren Versuchen einer spirituellen Entwicklung berichtet. Damit macht sie auch für andere zugänglich, wie man seinen spirituellen und kreativen Bedürfnissen nachgehen kann, neben der Aufgabe, eine gute Mutter zu sein, einen Haushalt zu führen und seine Aufmerksamkeit der Hüllenbildung für die Familie zur Verfügung zu stellen. Das Entweder-oder darin wollte und konnte sie mit der Geburt ihrer Kinder nicht mehr akzeptieren. Ihre Ausgangsfrage war, wie man es schafft, eine innere Arbeit zu machen, ohne in ein Kloster gehen zu müssen, sondern während man in einer konkreten Gemeinschaft und einem konkreten Leben steht? In ihren Videos berichtet sie sowohl von meditativen und spirituellen Praktiken, zum Beispiel den sechs Nebenübungen von Rudolf Steiner, als auch, wie man sie im Alltag mit Kindern pflegen, umsetzen und üben kann. Es sind ganz praktische Tipps wie zum Beispiel, sich für die Gedankenkontrollübung ein Objekt zu suchen, das man immer bei sich hat. Dann kann man ‹die fünf Minuten› auch im Auto kurz vor dem Familieneinkauf machen. Damit eröffnet sie Schlupflöcher, auf die man selbst vielleicht nicht gekommen wäre. Und sie ermutigt dazu, es immer wieder zu versuchen und dabei mit sich selbst auch gnädig zu sein. Zudem betont sie, dass es hauptsächlich darum geht, ‹dranzubleiben›, auch wenn sich Ort und Zeit mitunter nicht immer einhalten lassen. Wie nebenbei fällt auf, dass manche der Übungen gerade für Eltern wichtig sind. Und damit schließt sich der Kreis zu ihrer Ausgangsfrage. Denn der Ort der Anwendung ist immer das konkrete Leben.
Bild: Amanda Bradley
