São Paulo, Brasilien. Brasilianische Initiative, die Kindern und Jugendlichen eine Perspektive gibt.
Pequenas Estrelas Na Terra, deutsch: Kleine Sterne auf Erden, ist eine Sozialarbeit für traumatisierte Kinder aus den südlichen Randgebieten São Paulos. Wir betreuen Kinder und Jugendliche im Alter von sechs Monaten bis 18 Jahren. Unser Leitstern ist es, den Kindern Halt zu geben, in der Kindheit, die noch so zart und leicht angreifbar ist, indem wir gesunde Ernährung gewährleisten, pädagogische Aktivitäten anbieten, täglichen Rhythmus, Liebe und Zuneigung, um so ein sicheres Fundament in ihrem Leben zu sein. Anschließend begleiten wir sie durch die Wogen der Jugendzeit; wir zeigen ihnen, dass es sich lohnt, zu lernen sowie Regeln und Grenzen zu respektieren, um Liebe, Freundschaft und seinen Platz in der Gruppe, in Schule, Familie, Gesellschaft und der Welt zu finden. Wir zeigen ihnen, dass es sich lohnt, zu träumen und in die eigenen Kräfte zu vertrauen, an den Sinn zu glauben und daran, dass man alles Gute, alle Kraft und Fähigkeiten verdient hat, um Teil einer besseren Welt zu sein. Grundlage unserer Arbeit ist die Waldorfpädagogik und das Menschen- und Weltbild der Anthroposophie. Wir bieten vollwertige Mahlzeiten an, Aktivitäten im Sinne des jeweiligen Alters und der aktuellen Entwicklungsstufe und achten darauf, dass jede Tätigkeit Sinn ergibt. Die Kunst sehen wir als die persönlichste Ausdrucksmöglichkeit jedes Wesens. Wir machen so viel Kunst wie möglich, zum Beispiel in unserem Zirkus Sternenbrücke. Sie ist für uns ein Weg, um sich mit dem großen Geist zu verbinden, der als Sinn hinter allem steht. Wir betreuen zurzeit 170 Kinder und Jugendliche. Eine große Herausforderung in unserer Arbeit ist der Kampf mit ‹unsichtbaren Feinden›. Waren es früher der Mangel an Erziehung für das soziale Miteinander, gewaltvolle Kommunikation und körperlich ausgetragene Aggressionen, so begegnen wir heute vielmehr einer Gefühlskälte, einem Mangel an Interesse, Wahrheitssinn und Lebenswillen. Die ursprünglichen Kämpfe auf dem Schulweg wurden ersetzt durch Cybermobbing, soziale Ausgrenzung und Bestrafung auf Social Media. Wir als Team erkannten, dass solch eine Arbeit wie die unsere niemand alleine vollbringt: Es brauchte alle, die vor uns kamen, damit wir geboren werden konnten, damit wir da sein können mit diesen Kindern, auf dieser Welt mit all ihren Herausforderungen, und mit all den Gaben und Geschicken, die jeder von uns mitgebracht hat, zu diesem Leben.
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Bild Zirkus Ponte das Estrelas, Foto: Celia Cristina Santana