Kinder impfen?

Es mehren sich Stimmen, die Covid-19-Impfungen von Kindern und Jugendlichen wollen. 14 Argumente für einen rationalen Weg in Deutschland.


Die Universität Witten/Herdecke, die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen und die Pädiatrische Onkologie und Hämatologie der Universitätskinderklinik Homburg/Saar haben unter Autorenschaft von Silke Schwarz, David Martin und Arne Simon ein Positionspapier herausgegeben. Ziel ist die Evaluation des wissenschaftlichen Hintergrundes einer Forderung nach Impfungen für Kinder und Jugendliche. Angesichts des Druckes, die Pandemie möglichst schnell zu beenden, besteht bei manchen Eltern sowie auch bei einigen Kinder- und Jugendmedizinern die Befürchtung, dass die neuartigen COVID-19-Impfstoffe für Kinder im Schnellzulassungsverfahren ohne sorgfältige Nutzen-Risiko-Evaluation und hinreichende Kenntnisse über möglicherweise nur selten auftretende schwerwiegende Nebenwirkungen zugelassen, empfohlen und verabreicht werden. Statistische Daten wurden herangezogen und ausgewertet, Folgeschäden erörtert und so weit wie möglich mit Zahlen verdeutlicht, eine Immunitätsentwicklung gegen Impfungen gesamtgesellschaftlich besprochen, was auch die ‹immun escape mutations› betrifft. Deutsch- und englischsprachige ‹peer-reviewed› Quellen wurden berücksichtigt, sowie die Informationen der Webseiten des Robert-Koch-Instituts und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie.

Nicht jedes Kind hat Kontakt zum Virus, nicht jedes davon infiziert sich, wiederum nur ein kleiner Teil entwickelt Symp­tome und diese sind meistens mild. Eine generelle Impfung würde eine forcierte Auseinandersetzung mit einem Virusbestandteil (plus im Impfstoff enthaltenen Zusatzstoffen) bei allen geimpften Kindern bewirken. Die Frage, in welchem Ausmaß Kinder durch Übertragung auf erwachsene Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen komplizierten Verlauf zur Krankheitslast beitragen, wird kontrovers diskutiert. Das in der Öffentlichkeit vielfach auftauchende Narrativ, dass Kinder in erheblichem Umfang Erwachsene anstecken, ist bisher nicht überzeugend belegt worden. Ob sie für die Belegung der Intensivstationen und für die Todesfälle bei Erwachsenen quantitativ relevant sind, ist nicht bekannt, heißt es im Positionspapier. Wenn die Impfung nicht sinnvoll zum Wohle der Kinder, aber dennoch bewiesenermaßen kurz- und langfristig sicher wäre, würde dies eine Impfung für Kinder und Jugendliche zum Wohle der Erwachsenen und der Risikogruppen rechtfertigen?


Mehr siehe ‹COVID-19 Impfung für Kinder und Jugendliche? Vierzehn Argumente für einen rationalen Weg in Deutschland›

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