23 Millionen Menschen leben in Kairo: Traditionelle Kultur und eine kollektive Gesellschaft stärken einerseits, beengen andererseits; der Raum für die eigene Entfaltung ist rar.
Seit 2015 studieren 41 Menschen anthroposophische Kunsttherapie in Wogoud (arabisch: Sein), einem Weiterbildungszentrum für Gestalttherapie. Der kunsttherapeutische Zweig wurde von Petra Rosenkranz aufgebaut. Malerei, Bildhauerei, Zeichnen und handwerkliches Tun münden in sozialkünstlerische und therapeutische Anwendungen. Neben den inhaltlichen gibt es unzählige persönliche Entwicklungsmomente. Lehrer, Psychologen, Ärzte, Künstler, Psychiater u. a. nehmen teil. Die Kunst stößt individuelle Prozesse an: Sich zu spüren in der Begegnung mit dem Material und als Individuum ist oft ungewohnt, neu und verunsichernd. Gleichzeitig wird dies von den meisten als ebenso notwendig erlebt. Einige Studenten beginnen mit viel Motivation und Freude diese eigene Entwicklungserfahrung in ihren Berufsalltag einzuflechten. Bedarf dafür gibt es genug; die aufbrechenden Veränderungsprozesse in der Gesellschaft fordern individuelle, mutige Lösungen.
Mehr: tone.eurythmy.therapy@gmail.com, www.petrarosenkranz.com
Bild: Arbeit mit Farbe, Form und Bewegung in Wogoud © Petra Rosenkranz