Das Goetheanum engagiert sich für den Erhalt des Naturschutzgebietes Schwalbach und des Schwinbachs und muss nun juristisch gegen deren Gefährdung vorgehen.
Aus Verständnis für verdichtetes Bauen hat sich das Goetheanum ursprünglich gegenüber dem Bauprojekt La Colline der Firma Steiner im Nordosten des Goetheanum-Geländes neutral gestellt. Als Eigentümerin des unterhalb liegenden Naturschutzgebietes am Schwinbach hat sich die Goetheanumleitung allerdings von der Gemeinde und dem Bauträger zusichern lassen, dass in diesem besonderen Biotop kein Schaden entsteht. Dies geschah letztmals schriftlich durch die Arlesheimer Gemeinde am 4. Dezember 2020. Die beginnenden Bauarbeiten und umfangreichen Erdbewegungen sowie die vorgesehene Stabilisierung des Untergrunds mit 350 Betonsäulen und entsprechende Bohrungen stellen jetzt die Zukunft des Schwalbachs und seiner Quellen, des Naturschutzgebietes und der Feuchtwiesen am Bachrand infrage. Denn unmittelbar nach Beginn der Bohrungen zeigt sich nun eine erhebliche Verschmutzung, Trübung und Verschlammung des Bachs. Zur Dokumentation wurden zwei Messstellen eingerichtet, die Veränderungen festgehalten und das Wasser durch ein unabhängiges Labor untersucht. Dabei traten deutlich höhere Belastungen auf, als die zulässigen Grenzwerte erlauben. Zur Sicherung des Naturschutzgebietes und aus der Wahrnehmung, dass auf die Meldung dieser Schädigung zunächst behördlicherseits nichts geschah, haben die Verantwortlichen des Goetheanum mit Unterstützung der Stiftung Helvetia Nostra ein richterliches Verbot durch das Richteramt Dorneck gegen die Schädigung des Naturschutzgebietes beantragt und auch gewährt bekommen. Außerdem haben sie ein Gesuch auf superprovisorischen Baustopp beim Kantonsgericht Baselland West eingereicht und Strafanzeige erstattet.
Gleichzeitig hat sich das Goetheanum in Gesprächen mit den Gemeindepräsidenten von Dornach und Arlesheim vergewissert, dass man darin übereinstimmt, den Schwinbach und seine Uferzone als wichtige Verbindung von dem Naturerholungsgebiet Birstal bis zum Gempen sowie als wertvolles Naturgestaltungsgebiet zwischen den beiden Gemeinden und zugleich als Kantonsgrenze zu sehen. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass es notwendig ist, den Schwinbach zu sichern, und anerkannten den Beitrag, den das Goetheanum mit seinem zugänglichen Gartenpark sozial und landschaftsgestalterisch leistet.